„Schändlicher Rufmord“: Sean „Diddy“ Combs äußert sich zu Netflix-Doku

Diddy nennt 50 Cents Netflix-Doku „Schmutzkampagne“ und wirft dem Streamingdienst illegale Materialbeschaffung vor. Was steckt dahinter?

Ab 2. Dezember ist die von Us-Rapper 50 Cent produzierte vierteilige Netflix-Doku „Sean Combs: The Reckoning“ zu sehen. Der HipHop-Star meldete sich kurz zuvor aus der Haft selbst dazu zu Wort. He is not amused.

Wurde das Material gestohlen?

Der verurteilte US-Rapper Sean „Diddy“ Combs erhob kürzlich Vorwürfe gegen den Streaming-Dienst Netflix. Diese beziehen sich auf eine Dokumentation über sein Leben, die von seinem ehemaligen Kollegen und langjährigen Rivalen 50 Cent, bürgerlich Curtis Jackson, produziert wurde. Für die Dokumentation sei gestohlenes Videomaterial verwendet worden. Laut „Spiegel“ bezeichnete Combs die Dokumentation in einem Statement aus der Haft als „beschämende Schmutzkampagne“.

50 Cents Doku trägt den Titel „Sean Combs: The Reckoning“ und soll laut Ankündigung die Geschichte eines mächtigen Mannes und seines Imperiums thematisieren. Dabei werden vor allem auch die Abgründe beleuchtet, die sich dahinter verbergen. Ehemalige Weggefährten, Freunde aus Kindertagen, Mitarbeiter:innen und Künstler:innen kommen zu Wort.

Über einen Sprecher erhob der Rapper nun die Vorwürfe, dass in der Dokumentation verwendetes Videomaterial illegal beschafft worden sei und nicht veröffentlicht werden dürfe. Darunter „private Momente, Material aus einem unvollendeten Projekt vor der Anklageerhebung und Gespräche über die Rechtsstrategie“, so „Spiegel“. Am Montag, 1. Dezember, veröffentlichte Netflix bereits einen Teaser, um die Serie anzukündigen. Dieser bestätigt laut Combs und seinem Lager, dass sich der Streamingdienst „auf gestohlenes Material stützt, dessen Veröffentlichung nie genehmigt wurde“.

Das schmutzigste der schmutzigen Geschäfte

Die Doku wird Combs auch in den Tagen vor seiner Verurteilung zeigen. Im bereits veröffentlichten Teaser war eine brisante Szene zu sehen, die Combs in einem Hotelzimmer während eines Telefonats zeigt. Darin sagt er: „Wir verlieren“ und verlangt nach „jemandem, der mit uns zusammenarbeiten wird und sich mit dem schmutzigsten der schmutzigen Geschäfte auskennt“. Der Trubel um den ehemaligen HipHop-Mogul dürfte also auch nach der Veröffentlichung der Dokumentation nicht weniger werden.

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Regisseurin gab Statement ab

Bereits zuvor hatte die ausführende Regisseurin der Doku, Alexandria Stapleton, über das verwendete Videomaterial gesprochen. „Es kam zu uns, wir haben das Material legal erworben und verfügen über die erforderlichen Rechte“, wird sie in einer Netflix-Mitteilung zitiert. Auch gegenüber „Hollywood Reporter“ ließ sie verlauten, dass die Aufnahmen „völlig legal“ beschafft worden seien.

Der Prozess und die Strafe

Combs sitzt derzeit im Fort-Dix-Gefängnis in New Jersey ein, um seine 50-monatige Freiheitsstrafe abzuleisten. Dem 56-Jährigen wurden in der Vergangenheit unter anderem sexueller Missbrauch, Menschenhandel und die Beteiligung an Prostitution vorgeworfen. Diese Anschuldigungen endeten 2025 in einem Prozess, der medial um die Welt ging. Im Oktober 2025 stand das Urteil fest: Vier Jahre und zwei Monate Haft wegen Nötigung zur Prostitution von Ex-Freundin Casandra „Cassie“ Ventura und einer weiteren Klägerin. Der New Yorker wurde lediglich in zwei von fünf Anklagepunkten für schuldig befunden.