10 Bücher, die jeder Musikfan 2025 kennen sollte: Die Liste
Die besten Bücher des Jahres: Von Christian Krachts „Air“ über Marco Michael Wandas Bandbiografie bis zu Liz Pellys Streaming-Kritik „Mood Machine“.
Welches Buch konnte und wollte man in diesem Jahr nicht weglegen beziehungsweise welches sollte man noch zu Weihnachten verschenken? Hier geht es zu unserer säuberlich kuratierten Liste der wichtigsten Bücher 2025.
1. Christian Kracht – „Air“
Ein Inneneinrichter lebt zurückgezogen auf den schottischen Orkney-Inseln, bis ihn ein mysteriöser Auftrag nach Norwegen führt – und in eine zweite Welt. Kracht entfaltet diese zwischen den Zeitebenen balancierende Fantasygeschichte in einer so luziden wie präzisen Sprache.
2. Marco Michael Wanda – „Dass es uns überhaupt gegeben hat“
Der Kopf der großen Wiener Rock’n’Roll-Band erzählt in dieser nach einem Wanda-Song betitelten Heldengeschichte von Aufstieg und Fall, von Euphorie, Kontrollverlust und Wiedergeburt. Am besten ist das Buch immer dann, wenn es in die Abgründe blickt.
3. Dorothee Elmiger – „Die Holländerinnen“
Zwei Frauen verschwinden im mittelamerikanischen Dschungel. Elmiger umkreist die Möglichkeiten, so eine beklemmende Geschichte überhaupt in Worte zu fassen. Das ist reich an Referenzen, Bruchstellen und Herausforderungen und wurde völlig zu Recht mit dem Deutschen Buchpreis 2025 ausgezeichnet.
4. Evan Dando – „Rumours of My Demise: A Memoir“
Drei „white boys with wealthy parents“ gründen die Lemonheads, nur einer bleibt so richtig dran. Dando führt manchmal etwas fragmentarisch, oft amüsant und immer von einem narkotischen Grundrauschen aus der Highschool-Zeit bis in die Gegenwart und hält dabei massig Indiskretionen bereit.
5. Kurt Prödel – „Klapper“
Kurt Prödel ist Mitglied der sehr guten Band The Screenshots. In seinem Debütroman finden der titelgebende Protagonist „Klapper“ und seine Mitschülerin „Bär“ zueinander – und zumindest zeitweise im falschen Leben ein richtiges.
6. Leif Randt – „Let’s Talk About Feelings“
Mit Anfang, Mitte 40 ist der Protagonist dieses Romans längst erwachsen, trotzdem folgen Sprache wie Themensetzung klassischen Coming-of-Age-Mustern.
Es geht um den Tod, die Liebe, Rastlosigkeit und Mode und, klar bei Randt, immer auch darum, beim Schildern all dieser Themenkomplexe reichlich Distanz einzuhalten.
7. Hendrik Otremba – „Can: Essays zu Werk und Ästhetik“
Künstler, Messer-Sänger und Autor Hendrik Otremba führt in diesem schmalen, aber angenehm vollständig wirkenden Band kundig und kurzweilig durch acht Essays, in denen er die zentralen Prinzipien dieser Band untersucht. Ein ausführliches Gespräch mit Irmin Schmidt ergänzt die Texte.
8. Erika Thomalla (Hsg.) – „Die Wahrheit über Kid P.“
Andreas Banaski alias Kid P. schrieb ab 1979 über Musik, vor allem für die Magazine „Sounds“ und „Spex“. Dieser klug kuratierte Sammelband zeigt, wie entscheidend er mit seinen Texten die Verschiebung der Spielregeln in der popkulturellen Berichterstattung vorantrieb.
9. Liz Pelly – „Mood Machine“
Pelly zeigt, wie Streamingdienste Gefühle in Daten verwandeln. Die Analyse ist präzise, zornig und trotz des trockenen Themas sehr gut lesbar. Die Botschaft ist verheerend, aber vermutlich wahr: Leidenschaft und Zufälligkeit, seit jeher Motoren der Musik, laufen Gefahr zu verschwinden.
10. Mark Ronson – „Night People: How To Be A DJ In ’90s New York City“
Der Mann, der den Sound von Künstler:innen wie Amy Winehouse, Bruno Mars und Dua Lipa prägte, erinnert sich an Nächte in einer Stadt, deren Eskapismus stets eigenen Regeln folgte.
Das Schöne an Mark Ronsons Buch: Sein Blick ist dabei so liebevoll wie detailversessen. Und jetzt viel Spaß beim Lesen und Verschenken!







