Alben der Woche: 14. – 20. Mai 2012


Die Neuerscheinungen der Woche. Unter anderem mit Soulsavers feat. Dave Gahan, Electric Guest und Fehlfarben.

Platte der Woche:  Soulsavers feat. Dave Gahan – Light The Dead See
Soulsavers stammen aus dem elektronischen Kosmos, haben mit der Zeit aber immer mehr analoge und Rock-Einflüsse zugelassen und mit verschiedenen Sängern gearbeitet. Das hat dazu geführt, dass sich ihre Alben zerstückelt anhörten. Das ist hier ganz und gar nicht der Fall. Was natürlich an Gahan liegt. Er singt die Stücke nicht einfach, er behandelt sie wie eine Therapiesitzung. „Why don’t you heal me, I am lost here“, beklagt er sich. In „Presence Of God“ nimmt er trotzig Stellung gegen die Religion ein. Sie könne ihn nicht zerbrechen, durchschütteln oder anlocken. Kurz darauf hört sich alles schon wieder versöhnlicher an: „You gave me more than I deserve, you gave me peace.“ Gahan auf der Achterbahn der Gefühle. Und die beiden Soulsavers? Bringen den Vortrag ihres Gastes voll zur Geltung. Der Morricone-Einstieg, die Orgeln und Gospelchöre, die Streicher und Mundharmonika-Parts – das ist mitreißend und eine Wiederholung wert.“ (ME-Autor Thomas Weiland)

C
Cold Specks – I Predict A Graceful Expulsion

E
Electric Guest – Mondo
„Electric Guest sind ein Duo aus Los Angeles, das man jetzt noch nicht so kennt, aber mit dem Danger Mouse offenbar besonders gut kann. Er wird nicht nur als Produzent notiert, sondern auch als Songschreiber. Klingt nach einem Projekt, das eigentlich sein eigenes ist und für das er ein paar vorzeigbare Jungs vorschickt, die den öffentlichen Part übernehmen. Die Nähe zum DM-Werk erkennt man besonders gut an „This Head I Hold“, wo die schon bei Gnarls Barkley ausgetesteten Beats nach Motown-Muster zum Einsatz kommen. Popmusik wird hier generell ganz groß geschrieben. (…) Diese Rezension darf aber nicht enden, ohne dass mehrere Worte des Lobes über „Troubleman“ verloren worden sind. Fast neun Minuten lang schmeicheln sich die Kalifornier hier ein. Mit einer unverschämt sanften verführerischen Art. Melodie, Groove, Attitüde, Gitarrensolo – es stimmt einfach alles. Es ist einer der Songs des Jahres.“ (ME-Autor Thomas Weiland)

F
Fehlfarben – Xenophonie
Das Beste kommt zum Schluss. Fast zehn Minuten dauert das epische Finale „Herbstlied“, das auf einer Idee von Fehlfarben-Keyboarder Frank Fenstermacher basiert und von dem noch recht jungen, in der Schweiz erfundenen Blechinstrument  namens Hang geprägt wird. Der sehr nachdenkliche Song fällt aus dem Rahmen und das nicht als Einziger. Fehlfarben haben sich breiter aufgestellt, und so flirtet die Gruppe in einem Stück wie „Hygiene­porzellan“ auch mit Discobeats. Den größten Teil nimmt aber weiterhin der Rock ein, der von den Synthie-Sounds von Pyrolator unterfüttert wird. Da hat Produzent Moses Schneider in den fünf Aufnahmetagen im Hansa Studio in Berlin ganze Arbeit geleis­tet und alle verborgenen Reserven aus dem Sextett gekitzelt.“ (ME-Autor Sven Niechziol)

H
Husky – Forever So

J
John Mayer – Born And Raised

L
Lissy Trullie – Lissy Trullie

S
Schmidt – Femme Schmidt
Still Flyin‘ – On A Bedroom Wall

T
The Temper Trap – The Temper Trap

W   
We Are Serenades – Criminal Heaven