Blind Melon


Grunge & Co. haben es nicht leicht im Land der aufgehenden Sonne. Denn hier läßt „wahrer Heavy Metal“ (auch aus deutschen Landen) mit großer Beständigkeit den Yen rollen. Doch im Zuge des sich anbahnenden, internationalen Erfolgs schaffen es Blind Melon, den „On Air Club“ an drei Abenden hintereinander auszuverkaufen. Und das bei regulären Eintrittspreisen von umgerechnet fast 100 Mark. Doch diese Investition lohnt. Melon-Sänger Shannon Hoon spornt seine Band ein ums andere Mal zu mitreißenden Improvisationen an, die allesamt ein Hauch von Flower Power umweht. Immerhin bringen es Blind Melon auf diese Art bei nur zwölf Stücken zu einer Auftrittsdauer von knapp anderthalb Stunden. Während dieser Zeit pendelt Hoon zwischen Marshall und Mikro und greift einmal sogar zur Wandergitarre, um im Kegel eines einsamen Spots die obligatorische Unplugged-Nummer anzustimmen. Zwar betont der Melon-Frontmann in Interviews immer wieder, die Band und er seien eine Einheit. Doch die Show bestreitet Axl Rose-Busenfreund Hoon fast im Alleingang. Seine Mitmusiker jedenfalls bilden auf der Bühne bestenfalls den Background. Nur Gitarrist Roger Stevens wagt sich gelegentlich in den Vordergrund. Derweil leidet Shannon Hoon zu amerikanischen Rock-n-Roll-Lyrics und bemüht sich, seine braune Cordhose auf dem Bühnenboden durchzuwetzen, fhmil concert