„Borat 2“: Klage der Holocaust-Überlebenden Judith Dim Evans wurde abgewiesen


Die Tochter der Holocaust-Überlebenden hatte behauptet, ihre Mutter sei „durch einen Trick“ dazu gebracht worden, in der „Borat“-Fortsetzung aufzutreten.

Angehörige der Holocaust-Überlebenden Judith Dim Evans hatten Klage gegen den neuen Kinofilm „Borat 2“ eingereicht. Evans, die wenige Zeit nach den Dreharbeiten gestorben ist, sei davon ausgegangen, dass es sich bei dem Film um eine seriöse Dokumentation handelt, lautete der Vorwurf. Ein US-amerikanisches Gericht hat die Klage nun abgewiesen.

Am 23. Oktober erschien der zweite Teil von „Borat“ bei Amazon Prime Video. Der Film enthält eine Szene, in welcher der Hauptdarsteller Sacha Baron Cohen ein Interview mit der Holocaust-Überlebenden Judith Dim Evans führt. Diese hatte selbst keine Gelegenheit mehr, den Film zu sehen, da sie vor der Veröffentlichung gestorben ist. Evans‘ Tochter, Michelle Dim St. Pierre, verklagte am 13. Oktober jedoch die Produktion. Sie pochte darauf, dass ihre Mutter niemals dem Gespräch und ihrer Darstellung in dem Film zugestimmt hätte, „wenn sie nicht getäuscht worden wäre“. Evans sei davon ausgegangen, im Rahmen einer Dokumentation interviewt zu werden. Stattdessen wurde sie Teil einer Satire, von der die Klage behauptet, dass sie das Ziel verfolge, „den Holocaust und die jüdische Kultur zu verspotten“.

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St. Pierre zog die Klage nun zurück, nachdem der Richter sich geweigert hatte, eine einstweilige Verfügung zu erlassen. Das berichtet Russell Smith, der Amazon als Anwalt in dem Fall vertrat. „Die Klage wurde bedingungslos abgewiesen“, sagte Smith in einer Erklärung. „Der Prozess ist vorbei. Sacha Baron Cohen war zutiefst dankbar für die Gelegenheit, mit Judith Dim Evans zusammenzuarbeiten. Deren Mitgefühl und Mut als Holocaust-Überlebende hat die Herzen von Millionen von Menschen berührt, die den Film gesehen haben. Judiths Leben ist eine kraftvolle Zurechtweisung für diejenigen, die den Holocaust leugnen. Und mit diesem Film und seinem Aktivismus wird Sacha Baron Cohen seinen Einsatz gegen die Holocaust-Leugner auf der ganzen Welt fortsetzen“.

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In der einstweiligen Verfügung hatte Evans‘ Tochter einen Gerichtsbeschluss beantragt, der die Produktion gezwungen hätte, Evans aus dem Film zu entfernen, der am vergangenen Freitag auf Amazon Prime erschienen ist. In der Szene besucht Cohen in Gestalt seiner Borat-Figur, die sich in einer Verkleidung wiederum schlimmster antisemitischer Stereotype bedient, die Jüdin in einer Synagoge. Dort erklärt sie ihm wiederum ruhig und besonnen, dass der Holocaust geschehen ist und umarmt ihn. Am Ende des Films wird eine Widmung an die verstorbene Judith Dim Evans eingeblendet.

Hier sehen Sie Ausschnitte aus „Borat 2“, in denen die Holocaust-Überlebende von ihren Erlebnissen berichtet:

https://www.youtube.com/watch?v=IZuczbTnyuI&ab_channel=Papa_margus