Christopher Nolan wettert gegen Warner Bros. und HBO Max


Christopher Nolan äußerte heftige Kritik am Strategiewandel von Warner Bros. und dessen Streamingdienst: „Einige der größten Filmemacher und wichtigsten Filmstars gingen nachts im Glauben ins Bett, für das großartigste Filmstudio der Welt zu arbeiten – und wachten am nächsten Tag auf, um herauszufinden, dass sie für den schlimmsten Streaming-Anbieter arbeiten.“

Christopher Nolan wurde in den vergangenen 20 Jahren mit Filmen wie „Insomania“, „Inception“, „Dark Knight“, „Interstellar“ und zuletzt „Tenet“ zum international gefeierten Star-Regisseur. Alle Werke des 50-Jährigen erschienen bei der Film- und Fernsehgesellschaft Warner Bros. – eine jahrelange Arbeitsbeziehung, die nun wohl ins Wanken gerät. Denn Nolan äußerte sich zuletzt alles andere als begeistert über die neuen Pläne des Unternehmens.

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Denn wie Warner Bros. ankündigte, wird das Studio für 2021 eine neue Strategie verfolgen. Alle großen Kinofilme sollen demnach nicht wie zuvor erst Monate nach Kinostart im Heimkino erscheinen, sondern zeitgleich – und zwar auf dem betriebseigenen Streamingdienst HBO Max. Es ist nicht der erste Deal dieser Art, denn ihr Konkurrent Universal hat sich in den USA zuletzt darauf geeinigt, dass große Filme bereits 17 Tage nach Kinostart zum Streamen verfügbar sein werden. Warner Bros. legte mit ihrer Strategie aber offensichtlich nochmal nach und das ärgert Christopher Nolan jetzt erheblich. In einem Interview mit dem Branchenblatt „Hollywood Reporter“ machte der Regisseur seinem Ärger Luft.

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Nolan sagte im Gespräch: „Einige der größten Filmemacher und wichtigsten Filmstars gingen nachts im Glauben ins Bett, für das großartigste Filmstudio der Welt zu arbeiten – und wachten am nächsten Tag auf, um herauszufinden, dass sie für den schlimmsten Streaming-Anbieter arbeiten.“ Harte Worte von einem der erfolgreichsten Regisseure unserer Zeit, doch Nolan betonte auch, dass ihm die Idee zwar inhaltlich aufstoße, es aber viel mehr der Umgang mit Filmschaffenden ist, der ihn stört. Denn wie Nolan behauptet, wurde er als Filmemacher bei dieser Entscheidung nicht mit einbezogen. Auch andere Filmschaffende sowie die Produktionsfirma „Legendary Pictures“, die für Warner die noch unveröffentlichten Filme, wie „Dune“ und „Godzilla vs. Kong“, produzierten, zeigten sich ebenfalls kritisch gegenüber der neuen Strategie.