Club der Millionäre


ELTON JOHN DM 450 MIO

Sir Elton ist nach Paul McCartney (1,5 Milliarden) vermutlich zweitreichster Musiker auf der Insel. Sympathisch: Der bescheidene Brite gibt sich in der Öffentlichkeit meist „ganz normal“ (siehe Foto). Gerüchten zufolge sind seine wöchentlichen Ausgaben jedoch astronomisch genug, um seinen Finanzberater zum Monatsende dem Wahnsinn gefährlich nahe zu bringen. Warum auch nicht, denn angeblich hat kein englischer Popstar höhere Gewinne. Und diese Millioneneinnahmen erlauben es Elton, ein vergleichsweise erträgliches Leben zu führen: 14 ausgesuchte Automobile, Bilder von Magritte und Picasso,ein Fußballclub, ein Häuschen in Südfrankreich (unter dem großen Foto) und Eltons standesgemäße Garderobe mit einer 450.000 Mark teuren Versace-Kollektion für eine einzige Tourausstattung. Darüber freute sich seinerzeit auch der inzwischen legendäre Designer (unter dem Foto von Eltons französicher Herberge).

RONNIE WOOD DM 135 MIO

Er hatte den Ruhm ohne die Rechte: Weder kassiert er für Stones-Kompositionen, noch war er bis vor einiger Zeit offizielles Band-Mitglied. Die Einnahmen von Ronnie beschränkten sich somit über viele Jahre hinweg auf ein Stones-Angestelltengehalt und unregelmäßige Tourneen, was ihn bei einem „Rock’n’Roll-Legend“-Lifestyle und einem Guinnesspreis von etwa 12 Mark pro Liter so nahe an den finanziellen Ruin brachte, dass er sich unter anderem mit dem Verkauf seiner Ölbilder über Wasser halten musste. Andere Einnahmequellen versiegten nach und nach. Sein „Woodys On The Beach“- Entertainment-Komplex in Miami wurde wegen Ruhestörungsdelikten geschlossen, und sein Rennpferd „Acera“ lahmte. Ein sorgenfreies Leben brachte erst die Beförderung zum echten „Stone“ und steuerlich geschicktes Wohnsitzmanagement (Mandeville Canyon bei Los Angeles und Kildare County in Irland).

JAMIROOUAI DM 21 MIO

Wäre er kein Popstar, würde er klassische Ferraris verkaufen, verriet Jason Kay unlängst im Gespräch mit ME-Sounds. Der alte Phantast-solche Träumereien sind natürlich unrealistisch. Jay Kay muss sich Ferraris ganz normal kaufen, wie andere Menschen auch. Falls seine Mutter den Wagen zum Einkaufen braucht, hat er noch drei BMWs, zwei Mercedes, einen Aston Martin und ein Honda Strandmotorrad in der Garage – für den Notfall. Jay ist alleiniger Manager der Jamiroquai Ltd. und Orenda Merchandising Ltd. und musste so letztes Jahr nur ein kleines bisschen sparen, um mit den Einnahmen ein neues Hightech-Studio in seinem Parkanwesen in Princes Risborough zu finanzieren. Verbläst Jay auf seinen Spritztouren nicht gerade reichlich Sprit, dann spendet er Greenpeace 10 Prozent seiner Merchandising-Einnahmen. Einem adoptierten Nashorn gewährt der Tierfreund außerdem Kost und Logis.

CHRIS REA DM 15 MIO

ig79 wurde der Engländer in den USA zum „Newcomer of the Year“ gewählt. Seitdem hat er sich mit dem Trick „Platte-Tour-Platte-Tour-Platte-Tour“ den Lebensabend gesichert. Aus der Wohnung über dem Eisladen seines Vaters zog er in eine Villa in Berk-shire, kaufte Jimmy Page das benachbarte „Sol“-Studio ab und engagierte sich als passionierter aber wenig erfolgreicher Hobbyrennfahrer. Ganz besonders hat es dem Autofreak die Marke Ferrari angetan. Dennoch: Seinen Testarossa verkaufte der König der Gleitgitarre. Allerdings nur, um die Kohle in einen Rennfahrerfilm namens „La Passione“ zu stecken. Insgesamt war dem rasenden Rea der Streifen 4,5 Millionen wert – ein kommerzieller Flop. Seine Schäfchen hat der gute Chris aber immer noch im Staubtrockenen.

MICK FLEETWOOD DM 9 MIO

Mick Fleetwood lernte erst spat, mit Geld umzugehen. Als Manager von Fleetwood Mac vertrat er noch die Ansicht:“Wenn Stevie (Nicks) eine rosa Hotel-Suite mit Piano wollte, was sollte ich dann tun? Nein sagen?“. Pädagogisch war die Hätschelei reichlich ungeschickt. Als die Band 1980 rosa Hotel-Suiten satt hatte, feuerte sie Mick, der in den folgenden Jahren zielsicher in den Ruin steuerte. Er investierte in amerikanischen und australischen Grundbesitz, der ihn irgendwann monatlich 80.000 Mark Hypotheken-Zahlungen kostete. 1984 lieh im Christine McVie 100.000 Mark, doch Mick war bankrott, mit 16 Mio. DM Schulden. Er trennte sich von seinem Fünf-MioHaus in Los Angeles, seiner Autosammlung und seinen Gold-LPs und lebte mit Producer Richard Dashut jahrelang in einer WG. Seit der erfolgreichen’87er Fleetwood Mac-Platte „Tango In The Night“ und der Verwendung von „Don’t Stop“ als Clinton’sches White House-Motto sind die Sorgen vorbei.

MIKE OLDFIELD DM 27 MIO

Mike Oldfield verkauft Platten nur, wenn er „Tubular Beils“ drauf schreibt – dann aber recht ordentlich. Der 46-jährige Perfektionist kommt zwar aus gutbürgerlichem Hause, zog aber nach ersten Erfolgen in ein fünf Millionen Mark FREUDE UND FINANZEN

teures Haus in Roughwood Croft um. „Tubular Beils“ war 1973 zum einen sein Debüt, zum anderen die erste Veröffentlichung von Virgin Records. Virgin-Boss Richard Branson feierte immer größere Erfolge, gründete eine Airline und warf eine Brause auf den Markt. Auch Oldfield hatte Erfolg, trank Erfrischungsgetränke und machte für 600 Mark eine Selbsterfahrungstherapie. Dass er gerne fliegt, wußte er schon lange davor- und kaufte sich schnell einen Hubschrauber.

JOHN ENTWISTLE DM 12 MIO

John who? Er war vielleicht „nur“ der Bassist, hat aber durch sporadische Kompositionen den Songkatalog von The Who aufgestockt und auf diesem Weg gleich seine Rentenversicherung klargemacht. Möglich,dass man sich in einem 86-Zimmer-Anwesen gelegentlich einsam fühlt, und so umgibt sich Entwistle gerne mit gekauften Freunden. Gegenwärtig sind das neun Rottweiler, ein irischer Wolfshund, drei Labradors, zwei Papageien, eine Tarantel, sechs Pferde und zwölf Ziegen. Einesseinersechs Autos wurde zur Hundehütte umfunktioniert. Neben allerlei mittelalterlichem Klunker findet man in seinem Herrenhaus in Gloucestershire eine Waffensammlung, Blasinstru- mente, Porzellan und ein kommerziell genutztes Aufnahmestudio.

IAN ANDERSON DM 75 MIO

JethroTull-Mastermind lan Anderson besitzt für einen Rock’n’Roll-Haudegen erstaunlich viel Geschäftssinn: 228 Mitarbeiter beschäftigt er in der Hochsaison auf seiner Lachs-Farm und -Verarbeitungsfabrikauf der schottischen Isle Of Skye, die 1995 Bruttoeinnahmen von knapp zwei Millionen Mark brachte. Hat er den Atlantik erst mal leergefischt, kann sich der Flötist in sein Anwesen in Radnage zurückziehen und weiterhin Tantiemen von über 20 LPs aus drei Dekaden kassieren. Sehr zu Andersons Missfallen erklärte das britische Unterhaus kürzlich den Besitz von Handfeuerwaffen für illegal. Der fischende Folkrocker besitzt somit (angeblich) nur noch eine Musikaliensammlung und Landschaftsbilder von Sir William Russell Flint.

PETE TOWNSHEND DM 60 MIO

Verglichen mit anderen Sixties-Ikonen ist das Who-Mastermind nicht mal richtig reich. Zum einen bewies

Townshend bei Geldgeschäften, dass sein großer Riecher nicht immer ein guter ist, zum anderen legte er in den 8oern viel Geld in Heroin an. Bis zu fünf Flaschen 3randy täglich verloren außerdem auf ihrer Reise durch Townshends Inneres ihren Wert. 1982 hatte er zwei

Millionen Mark Schulden.Trotz des fantastischen Backkatalogs von The Who musste Pete seinen Buchladen „The Magic Bus“ verkaufen, um Schulden zu tilgen. Einige seiner Projekte, so zum Beispiel sein Studio an der Themse, funk-tionierten jedoch so gut, dass Petes Altersvorsorge als gesichert gelten darf.

OZZY OSBOURNE DM 60 MIO

Seit er vor 7 Jahren dem exzessiven Alkoholgenuss abgeschworen hat, ist bei Ozzy alles fit im Schritt. Auf geschmackvollen, türkisen IKEA-Liegestühlen trinkt der Rock-Millionär auf der Terrasse seines romantischen Häuschens in Beverly Hills preiswerten Kräutertee und putzt offenbar sogar seinen Swimmingpool selbst (siehe rechts). Ehefrau Sharon hat das Management übernommen und sein Image vom einstigen Schock-Rock-Clown auf exzentrischen Rock’n’Roller poliert. Die zweite Comeback-Tour mit Black Sabbath zog hunderttausende von Fans an. Kostspielige Rechtsstreitereien mit Sharons Vater und Sabbaths Ex-Manager Don Arden gehören ebenso der Vergangenheit an wie die Klagen amerikanischer Eltern, ihr Kind habe sich wegen Ozzys Song“Suicide Solution“aus dem Leben verabschiedet. Im großen Garten grasen Rehe in friedlicher Unkenntnis a) der Legende, Ozzy habe einst einer Fledermaus den Kopf abgebissen, und b) der Waffensammlung im Keller des Horrorfreaks. Die Hauseinrichtung ist antik, und über dem Kamin hängt ein Toulouse Lautrec.

DAVID BOWIE

DM 300 MIO Wer leichtgläubig ist und das „Internet wie nie zuvor“ erleben will, muss 12 Mark im Monat an David überweisen. Eine Mitgliedschaft bei Bowie-Net hat ihren Preis! Pop-Art, Musik und Poesie darf man dann online bewundern und diskutieren. Doch, doch: Der tüchtige Star weiß sich zu vermarkten. Seine Einkünfte wuchsen, als er sich 1976 von Tony Defries‘ MainMan-Management trennte, aus steuerlichen Gründen in die Schweiz zog und seine Koks-Exzesse beendete. In den goem dann wandelte Bowie seine Musik in Aktien um. Einer japanischen Bank waren die „Bowie Bonds“ – basierend auf dem umfangreichen Back-Katalog des Künstlers – 55 Millionen wert. Einen Teil der Kohle nutzte Bowie, um Defries endgültig auszubezahlen. Ein weiterer Teil geht für des Künstlers kostspielige Vorliebe für Originale von Malern wie Schiele und Basquiat drauf. Und obwohl Bowies Besitztümer in Lausanne, Beverly Hills und auf Mustique inzwischen verkauft sind, so bleiben da doch noch veritable Immobilien in Dublin, London und New York. Auch in diesem Fall ist also gewährleistet, was andere nur hoffen können: Die Rente ist sicher.

MIKE RUTHERFORD DM 105 MIO

„Polo ist doch kein Reiche-Leute-Sport, man braucht nur zwei Pferde“, so Genesis-Gitarrist Mike Rutherford. In den letzten zehn Jahren hat er mit seinem lukrativen Nebenjob bei „Mike & The Mechanics“ satte 25 Prozent mehr verdient als sein Genesis-Kollege Tony Banks. In steter Folge schreibt Rutherford Hits („Silent Running“,“AII I Need Is AMiracle“,“Another Cup Of Coffee“) und finanziert damit seine zwei Pferde und das dazugehörige Outfit. Außerdem zahlt er artig in eine Rentenversicherung ein. Tja, so ist er, der Rock’n’Roll.

ERIC CLAPTON DM 225 MIO

„Materiell gesehen habe ich mehr als ich eigentlich brauche“, so Slowhands nicht sonderlich überraschendes Statement. Mitte der 70er allerdings schien Disziplin der einzige Ausweg aus dem Drogensumpf zu sein, und so rationierte er sein Einkommen freiwillig: Clapton gab seinem Manager den Auftrag, ihm wöchentlich einen Umschlag mit

450 Mark zuzustecken, damit er sich „wie ein normaler Arbeiter“ fühle. Während sich der Ausnahmegitarrist diesem überwältigenden Gefühl hingab, stapelten sich die Scheine auf seinem Konto sein Einkommen 1993 betrug 40 Mio. Mark. Verständlich, dass man da auch mal ein 1,2 Millionen teures Rennboot kauft und dann nie aus der Verpackung nimmt. Heute tut Clapton Vernünftiges und sponsort in Erinnerung an vergangene Drogenzeiten eine Reha-Klinik. ¿

ROD STEWART DM 180,

Einst verdiente der Charmeur sein Geld mit dem Verbuddeln toter Leiber, heute singt erfür die Lebendigen Lieder. Und obwohl Stewart den krisensicheren Beruf des Totengräbers aufgab, um stattdessen Rock’n’Roller zu werden, steht er heute finanziell deutlich besser da als seine einstigen Kollegen vom Friedhof. Lange Zeit war alles geheim, was mit Rods Konto zusammenhing. Doch dann wurde bekannt, dass auch er, ähnlich wie Kollege Bowie, einen deftigen Deal mit einer Bank gemacht hat. Die zeitweiligen Rechte am Repertoire des Raukehlchens waren einem japanischen Geldinstitut 27,6 Millionen Mark wert. Und mit seiner vielen Kohle weiß Rod durchaus etwas anzufangen. So besitzt er ein 3,6 Millionen Mark teures Wood House in Epping Forest und obige Villa in Los Angeles. Aber auch Damen sind dem guten Rod so einiges wert. Britt Ekland erhielt ein ihrer Oberweite entsprechendes Trennungsgeld. 39.000 Mark monatliche Alimente kassiert Ex-Freundin Kelly Emberg. Alana Hamilton wurde mit 14 Millionen Mark über die Trennung von Roddie hinweggetröstet. Noch üppiger, heißt es, sei Rods langjährige Liebe Rachel Hunter abgefunden worden. Aber was soll’s! Der Mann hat’s ja. Und gibt’s auch gerne aus. Für Autos beispielsweise. Wobei Stewart nicht immer Glück beschieden ist. Ein bewaffneter Carjacker bat Rod am helllichten Tag aus seinem 90.000 Mark teuren Porsche und fuhr von dannen.

CHRIS DE BURCH DM 90 MIO

In seinem Schlösschen südlich von Dublin lebt de Burgh bescheiden, glücklich und zufrieden, nur gelegentlich unsanft geschüttelt von kleinen Peinlichkeiten: Das Kindermädchen und die „Woman in Red“, die er versehentlich mit seiner Frau verwechselt hatte, kosteten den Romantiker mehr Credibility als Geld. Seine sonstigen Leidenschaften wie das BMW- und Golf-Cabriolet, den Weinkeller und das Polo-Spiel finanziert der zarte Menschenfreund mit Einkünften aus 35 Millionen verkauften Platten.

GEORGE HARRISON DM 240 MIO

„Get yourassout’a here“, steht auf der Holztafel am Eingang von Harrisons Anwesen im Friar Park von Henley. Der freundliche Gastgeber heißt Besucher noch auf neun anderen Sprachen willkommen, Schon seit 1970 verbarrikadiert Harrison sich in seinem 120-Zimmer-Eigenheim. „Bis auf seine letzten 30 Millionen“ war der Ex-Beatle bereits verarmt, als die Firma „HandMadeFilms“ 1993 bankrott ging. Auf Betteln von Eric Idle war Harrison 1978 mit einer 12 Millionen Mark Unterstützung für den Film „Das Leben des Brian“ dort eingestiegen. Es folgten Erfolge wie „Time Bandits“ und „Mona Lisa“. Erst die völlig in den Sand gesetzte Produktion von Madonnas „Shanghai Surprise“ brachte das HandMade-Imperium zum Einstürzen. Doch trotz der Finanzierung eines Hare Krishna-Anwesens in Hertfordshire und gelegentlicher Wahlkampfspenden an die semiseriöse „Naturgesetze-Partei“ konnte Harrison sein Vermögen wieder aufbessern: Die Travelling Wilburys, eine Japan-Tour mit 30 Millionen Gewinn, ein Viertel der Beatles-Tan- tiemen (DM 187,5 Mio) und die seiner eigenen Songs (ca. 45 Mio) halfen ihm, von der Straße zu bleiben. Die Firma Harrisongs (incl. dem Ableger „Harekrishna SA Panama) meldete für 1997 einen Top-Gewinn von 13 Millionen Mark.

BILLWYMANDM75MIO

250 Millionen Mark Einnahmen erspielten die Stones ihrem Manager Allen Klein in den 6oern. Die individuelle Beteiligung der Musiker stand allerdings im wahrsten Sinne des Wortes auf einem anderen Blatt: Bill Wymans Unterfangen, Mr. Klein damals 354.000 DM aus dem Kreuz zu leiern, stellte sich als unmöglich heraus – ein Grund neben anderen, der die Stones ins französische Steuerexil trieb. Wymans Ausstieg bei der Truppe 1992 schmälerte sein Einkommen. Doch der Bassist nagt auch so nicht am Hungertuch: Nach dem Versuch, mit Ringo Starr in Atlanta den Nachtklub „The Brasserie“ zu etablieren, bezieht er seine Haupteinnahmen heute aus seinen drei Fast Food-Restaurants („Sticky Fingers“) in Kensington, Cambridge und Manchester. Zur Erheiterung von Jagger und Richards behauptet Wyman noch immer, ihm stünden als eigentlichem Erfinder des „Jumpin’Jack Flash“-Riffs Tantiemen zu. Ansonsten veröffentlicht er Bücher oder engagiert sich für gute Zwecke.

JIMMY PAGE DM 165 MIO

Seltsamen Sperrmüll häuft Page in seinem Windsor-Anwesen an: Tonnenweise okkulter Kram schmückt die Räumlichkeiten, und in der Garage stehen Autos, obwohl der Led Zeppelin-Gitarrist nie den Führerschein geschafft hat. Zur Wohnzimmerausstattung gehören diverse Buddhas und ein fliegendes Pferd aus Thailand mit sieben Meter Flügelspannweite. Seine Vorliebe für nichtchristliche Besitztümer führte zu Kauf und Verkauf der Loch Ness-Villa des berüchtigten Satanisten Aleister Crowley. Mehrere Jahre besaß Page auch einen okkulten Buchladen mit Verlag in Kensington. Seit dieser wegen geringer Nachfrage Pleite ging, spart Page wieder. Angeblich versuchte er einst mit dem Satz „Ich bin Student“ sechs Gitarren-Plektrons für den Preis von fünf zu erstehen und verließ dann nach Scheitern der Aktion beleidigt den Laden.

DAVID COVERDALE DM 15 MIO

Kaum hatte sich Coverdale in den drei Jahren nach 1973, als Vokalist bei Deep Purple an einen Job mit geregeltem Einkommen gewöhnt ging 1976 der Zirkus wieder von vorne los: Bewerbungsfotos machen, Lebenslauf schreiben, das volle Programm. Geld war lange Jahre knapp, nicht zuletzt wegen seiner Vorliebe für nasenunterstützte Nahrungsaufnahme und unüberlegte Frauengeschichten: Seine hastige Heirat inklusive Scheidung mit Model Tawny Kitaen kostete ihn „ein paar Millionen Dollar“. Seit den beachtlichen Verkäufen des Whitesnake-Albums „1987“ („Here I Go Again“) lebt er jedoch gut altersversorgt am LakeTahoe im Steuerparadis Nevada.

TOM JONES DM 150 MIO

Und die oben genannte Summe war die offizielle Zahl vor seinem jüngsten Comeback. Die tatsächlichen Reichtümer des behaarten Dauerbrenners dürften mittlerweile also noch ordentlich angewachsen sein. Der Waliser besaß zusammen mit Manager Gordon Mills und Engelbert Humperdinck die Firma MAM. Und seit die den Weg an die Börse ging, hatten die drei Gentlemen ausgesorgt. Zum Firmenbesitz gehörten Hotels, ein Yachthafen, eine Agentur für Fruchtsaftmaschinen und Jukebox-Verleih. Das Trio teilte sich acht Rolls Royce, vier Mercedes, einen 2,25 Millionen Mark teuren Jet und eine Käsefarm. Einige dieser Besitztümer wurden jedoch nach dem Tod von Mills 1986 verkauft. Außerdem floss Jones aus anderen Quellen Bares zu. 27 Mio Mark erhielt er für sieben TV-Specials, und 200.000 Mark kassierte er pro Konzert in Las Vegas. Wegen der geliebten Ozean-Aussicht zog Tom Jones vor einiger Zeit in Los Angeles von Bei Air an den Mulholland Drive, tauschte aus Gründen eines zeitweise überzogenen Kalorienkonsums im Getränkemarkt Bier gegen Champagner ein und ließ sich Nase und Zähne reparieren. Tom Jones ist ein Guter und zudem fleißig: Seiner ganzen Familie hat er Häuser in Wales und Los Angeles gekauft. Nach Aussagen des Managements arbeitet der rüstige Barde 200 Tage im Jahr, Obwohl I da kaum noch Zeit für Hobbys bleibt, schätzt er kaum etwas mehr als seine Geschichtsbücher.

VAN MORRISON DM 60 MIO

„Er zeigt nicht das geringste Interesse an Sport, gutem Essen, Reisen oder an irgendeiner der multiplen Passionen oder Hobbies, die einen reichen Mann in einen genussvollen Zustand der Bequemlichkeit versetzen könnten.“ Diesen Satz schrieb Morrison-Biograph John Collins. Die Dominate und die Konstante in Morrisons Leben tragen ein und denselben Namen: Musik. Vor 1977 nahm der mundfaule Mann aus Belfast sechs Alben auf. Später, mit Ausnahme der Jahre 1981,1984 und 1992, eines pro Jahr. Allein Morrisons Back-Katalog wird wertmäßig auf 35 Millionen Mark geschätzt. Davon lässt sich leben. Zumal Morrisons Hang zur Spiritualität nicht teuer kommt – mit großen Spenden hält Van the Man sich zurück. Dafür aber ist er wenigstens als Mann bekannt, der seine Rechnungen sofort bezahlt.

NOEL GALLACHER DM 75 MIO

Unter einer Bedingung hat sich Noel einst überreden lassen, der damals erfolglosen Band seines kleinen Bruders unter die Arme zu greifen: Noel Jupiter est. Liam und die Boys sind Fußvolk, freuen sich aber über einen Kontostand von jeweils rund 30 Millionen Mark. Noel dagegen spricht nicht mehr über Geld. Er bezahlte in den letzten Jahren 3,6 Millionen Mark für ein Belsize Park-Anwesen, das offenbar erst durch ein 90.000 Mark teures Mosaik im Badezimmer wirklich bewohnbar wurde. Der eigene 45.000-Mark-Ofen spart riesig Heizkosten, und die Ebenholz-Räumlichkeiten sind geschmackvoll mit Beatles-Souvenirs geschmückt. Der braune Rolls Royce war ein Geschenk von Oasis-Plattenfirmenboss Alan McGee.Wer wie Noel Gallagher 21 Millionen in einen Rentenfond einzahlt, kann seiner Gitarre auch den Luxus gönnen, auf einem Business-Class-Sitz für 1.800 DM mitzureisen. Doch Noel tut auch Sinnvolles: 3 Millionen hat er für gute Zwecke springen lassen. Schecks gingen an die Kinder-Krebs Stiftung „Barnardos“ und „Nuclear Free Pacific“.

MORRISSEY DM 24 MIO

Die Vorteile von Reichtum seien „eigentlich keine , meinte Morrissey einst, und fügte hinzu, er habe „keinerlei Bedürfnisse, irgendetwas zu besitzen“. Um diese bescheidene Einstellung auch bei ehemaligen Bandkollegen deutlich zu machen, lud er selbige folgerichtig vor Gericht, als diese wegen fehlender Tantiemen-Zahlungen greinten. Ein „teuflischer, trotziger und unzuverlässiger“ (so der Richter) Morrissey legte Berufung gegen das Urteil ein, das dem Smiths-Drummer Mike Joyce und Johnny Marr nachträglich drei Millionen Mark wegen unfairen Gewinnbeteiligungen zusprach. „Eigentlich keine“ Vorteile von Morrisseys Millionen sind heute Häuser in Dublin,Chelsea.Camden und Manchester. Zudem erfreut er sich an Silberschmuck, Vintage Jeans, Wrestling-Magazinen aus den 5oern-und an Lederkoffern.

THE VERVE JE DM 3 MIO

Kaum begann der Goldregen, war auch schon wieder Schluss: Okay, Ashcroft und die Buben sind Millionäre, leben aber im Vergleich zu manchen Kollegen auf eher kleinem Fuß. Die Band lebt in London, ihr Sänger erstand mit Ehefrau Kate Radley für 1,5 Millionen ein Bauernhaus aus dem 17. Jahrhundert in Taynton. Die Zukunft ist nicht unbedingt rosig. Ausgerechnet an Manager-Fuchs Allen Klein (siehe auch: Bill Wyman) verlor man vor Gericht zehn Prozent der Tantiemen von „Bitter Sweet Symphony“.

ROBERT PLANT DM 165 MIO

Led Zeppelins Back-Katalog ist der zweitwertvollste der Welt: 63 Millionen Alben haben die Rocker alleine in den USA verkauft. Finanzielle Schwierigkeiten gab es lediglich in den 7oern, als die britisch-königliche Steuerfahndung beschloss, nicht mehr länger tatenlos bei den obskuren Machenschaften des Zeppelin-Unternehmens zuzusehen Geld floss auf verschlungenen Wegen über seltsam klingende Firmen und Wohltätigkeitsorganisationen. Als die Sache aufflog, zahlten die Firmen „More Luck Than Judgement“ (Robert Plant),“Jimmy Page Enterprises“ und „Dormouse Ltd.“ (John Paul Jones) sechs Millionen Mark. Da Plant gerne „Bauernhof“ spielt, kaufte er einst eine kleine Schaf-Farm in Kidderminster. Später expandierte er mit Besitztümern in Kensington, Wales und London. Außerdem gehört ihm ein rosa Chrysler-Cabriolet und auch anderes auf vier Rädern.Tja, und angeblich zahlt Plant Alimente an Alannah Miles.

Hartnäckigen Gerüchten zufolge hat er einen heimlichen Sohn mit Miles und widmete ihr einst den Song „29 Palms“.

KEITH RICHARDS DM 100 MIO

Gut für Keith: Sein Einkommen ist so astronomisch, dass er sich selbst durch die unfassbarsten Verschwendereien wenigstens finanziell nicht ruinieren kann. Einen sechs Meter langen Dienst-Mercedes aus dem Dritten Reich fuhr er am Tag nach der Anlieferung zu Schrott, einen Bentley ereilte das gleiche Schicksal, als Keith am Steuer einschlief. Immobilien besitzt das Urgestein des Rock’n’Roll auf Jamaika, in Connecticut, Wiltshire und New York. Viel von „Keefs“ Kohle ging aber auch für weniger Haltbares drauf. Im Sommer 1971 hatte er wöchentlich folgende Rechnungen: 3000 Mark Nahrungsmittel, 3000 Mark Alkohol, 7500 Mark Drogen und 7500 Mark Miete.

MICK JAGGER DM 375 MIO

Noch rosiger als bei Kollege Keith sieht es auf Micks Konto aus: Die Solo-Alben waren erfolgreicher, außerdem schnallt der Business-Stone den Gürtel lieber enger. In den 6oern war sein klassisches Ford Galaxy-Cabriolet zu vermieten, und seine einstige Frau Bianca beschwerte sich seinerzeit, dass der Geschäftsmann Mick „im wahrsten Sinne des Wortes aus einem Koffer lebte, in einer nomadischen Odyssee von einem Ort zum anderen, um die Zahlung Einkommenssteuer zu vermeiden“. Die Stones schöpfen aus unzähligen Geldquellen. Die größten Einnahmen stammen jedoch aus Tourneen. Eher Kleinkram da die Zahlung von Bill Gates in Höhe von 10 Millionen, um sich „Start Me Up“ für die Bewerbung von Windows’95 auszuleihen. Für seine Verhältnisse bewegt Mick sich fast schon vernünftig, Geschenke wie das I2.ooo-Mark-Armband an die damalige Gattin Bianca wirken beinahe schon bescheiden.Teuer allerdings: Die Trennung von Langzeitgefährtin Jerry Hall.

PAUL McCARTNEY DM 1,5 MRD

Der Krösus unter den Knetekönigen. Doch trotz seines unermesslichen Reichtums tut McCartney in aller Regel Vernünftiges. So kauft er sich bisweilen ein Schaf oder die Rechte an Buddy Hollys gesamtem Songmaterial. Geschäftlich hat Macca nichts mehr bereut als den Verkauf von einem Teil der Beatles-Songs an Michael Jackson. Um sich über den Verlust hinwegzutrösten, erwarb er bis heute 25.000 andere Songtitel, darunter „Happy Birthday“ und das gesamte „Grease“-Repertoire. Zudem besitzt McCartney etliche, für seine Verhältnisse jedoch eher bescheidene Anwesen und zahlte einst 300.000 Mark für ein Stück Wald, um anschließend die Weidmänner rauszuwerfen. Und Gutes tut Paul auch. So spendet er gelegentlich große Summen für soziale Zwecke.