Das Gehirn


Lieber Kurt,

um das Pseudonym von Adam Ant, der in Großbritannien Anfang der 80er eine Fanhysterie wie sein Jugendidol Marc Bolan (T. Rex ) eine Dekade zuvor auslöste, ranken sich Mythen. Zum Karrierestart 1977, als der ehemalige Grafikdesignstudent Stuart Leslie Goddard nach Zwischenstationen in den Lokalbands Bazooka Joe und B-Sides sich als Adam Ant in den Wirren der Punk-Revolution neu erfand, erklärte er sein Alias je nach Laune. So will er sich nach einer TV-Serie benannt haben: „Adam Adamant Lives!“ lief 1966/67 bei der BBC. Eine amüsante Abenteuerreihe um den Gentleman Adam Adamant, der 1902 seine Verlobte Louise aus den Klauen eines Schurken namens The Face befreien will, in einen Hinterhalt gerät, eingefroren wird und erst 1966 wieder auftaut. Als Inspiration nannte Goddard auch Atom Ant, eine putzige TV-Cartoon-Figur von 1965. In einer weiteren Variante leitet sich der Bühnenname vom britischen Adjektiv „adamant“ her, das sich, je nach Satzsinn, wahlweise mit steinhart, hartnäckig, unerbittlich, unnachgiebig, unerschütterlich, unüberwindbar und eisern übersetzen lässt. „Ein Begriff“, der laut Goddard, „Unbesiegbarkeit symbolisiert“ und auch als Synonym für besonders robuste Metalle gilt. Im Booklet des CD-Sets Antbox wiederum liefert er eine weitaus profanere Erklärung: „Adam, weil das laut Altem Testament der erste Mensch war, der auf Erden wandelte, Ant, weil Menschen aus weiter Ferne wie Ameisen wirken.“

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