Zugabe


X-Ecutioners: München, Elser Halle

Die DJ-Ausgabe von „Friday Night In San Francisco“- Roc Raida, Rob Swift und Total Eclipse sind die McLaughlin, DiMeola und deLucia der Plattenteller. Alle Drei haben zahlreiche Scratching-MeisterschaMen gewonnen und demonstrierten auf ihrer kurzen Deutschland-Tour, wie man zwei Turntables und ein Mischpult hinter dem Rücken und mit der Zunge bedient. Im Gegensatz zu den Gitarreros haben sie allerdings das Interesse an Musik gänzlich verloren: Die handwerklich perfekten Scratch-Orgien hallen über weite Strecken nichts mit HipHop zu tun, sondern grenzten an abstrakten Noise-Terror.

Eskobar Köln, Prime Club

Daniel Bellqvist und Co schmachteten, als gäbe es kein Morgen. Doch auch noch so hübsche Regenwellerromantik-Melodien wie die von „On The Ground“ konnten nicht darüber hinwegtäuschen, dass Eskobar zuweilen übers bloße Zitieren nicht hinwegkommen. Insgesamt ist ihre Musik wie eine Heizdecke: wohlig wärmend und überaus angenehm, aber letztlich doch entbehrlich.

Alien Ant Farm: München, Elser Halle

Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer: Das südkalifornische Quartett musste auf seiner Deutschland-Tour feststellen, dass eine Cover-Version auf Dauerrotation nicht notwendigerweise genügt, um die Kids von der Glotze in die Halle zu holen. Den letzten interessanten Moment des Abends gab’s schon um kurz nach neun, als Gavin Hayes. Sänger der Psychedetic-Nu-Prog-Vorband Dredg, durch eine Trompete sang. Danach prügelten sich die vier Ant Farmer uninspiriert durch ihre Nu-Rock-Nummern aus „ANThology“, bis die halbleere Halle mit einem erlösenden „Smooth Cnminal“ ms Bett geschickt wurde.