Der K.I.Z-Gig zum 8. März: Safe Space mit heftigem Reality-Check danach

Erst ein Konzert, dass die Crowd feierte, danach das Zusammentreffen mit Leuten, die ein HSV-Spiel besuchten.


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K.I.Z spielten am 8. März mal wieder eine Show „nur für Frauen“. Zum zwölften Mal gaben sie ein Konzert anlässlich des Tages, an dem sich für Gleichberechtigung zwischen den Geschlechtern bzw. für Solidarität und gegen Profitmaximierung ausgesprochen wird. Diesmal fand der Gig in der Barclays Arena in Hamburg statt.

K.I.Z in Drag: So kam die 2025er Show an

Das Trio präsentierte sich dafür erneut in Drag. Also stark geschminkt mit langen, wasserstoffblonden Perücken und glitzernden, blauen Ballkleidern rappten sie in der ausverkauften Halle. Laut einem Instagram-Kommentar erweckte besonders Nico den Anschein, ein Doppelleben zu führen: „Hat jemand Nico und Adele schon im selben Raum gesehen?“ Und in einem anderen Kommentar wurden K.I.Z in die Riege der Disney-Prinzessinnen aufgenommen: „Ich werde meinen Nichten erzählen, dass das die Fortsetzung von der Eiskönigin ist.“

Etliche Aufnahmen posteten K.I.Z auf ihrem Instagram-Kanal:

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Zusätzlich gab es eine Aftershow-Party. Dafür tauschten sie ihre Ballrobe gegen graue Jogginganzüge ein – Frisur und Gesicht waren aber dank ihrer Stylistin Juliane Polak immer noch aufgedonnert.

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Was rappen K.I.Z so?

Die Setlist haben sie nicht veröffentlicht, aber viele ihrer Songs enthalten konkrete Beispiele, wie Frauen* entwertend behandelt werden. In ihrem Hit „Ein Affe und ein Pferd“ aus 2011 rappt Nico: „Ist eine Frau nicht nackt, dann beschmeiß ich sie mit Scheinen / Macht sie sich dann nackt, dann beschmeiß ich sie mit Steinen“.

Auch das Intro in „Rap über Hass“ zeigt Gewalt an Frauen auf: „Denn natürlich müssen wir darüber reden / Dass der Bundespräsident persönlich eine Veranstaltung empfiehlt, auf der Sänger gröln / Wie gerne sie schwangren Fraun in den Bauch treten und sich dann an der Fehlgeburt vergehen“. Den Song beenden sie mit „Gewalt ist keine Lösung und das soll sie auch nicht sein“.

Was nach dem Konzert noch geschah

Ein Kommentar zu den K.I.Z-Posts beschrieb, wie sicher sich die Person gefühlt hatte und wie hart es war, direkt danach wieder in einer Realität zu landen, in der Männer Frauen* angreifen: „Dieses Konzert war einfach so unfassbar nice! Ich habe mich noch NIE so Safe und wohl gefühlt in einem öffentlichem Raum. Das war sehr heilsam. Vielen Dank! Daher war der Schock beim verlassen einfach geisteskrank. Wer sich ausgedacht hat das Frauenkonzert parallel zum HSV Spiel enden zu lassen sollte echt eingesperrt werden… Eine meiner Freundinnen wurde angefasst, eine wurde krass von mehreren Männern beleidigt. Als ich in meinem Auto saß, hat einer wehement versucht meine Tür aufzureissen (Auto war Gott sei Dank abgeschlossen) und dann an meinen Scheibenwischern gezerrt.“