Die Lo-Fi-Könige von Guided By Voices entdecken Technik, die begeistert


Es ist gerade mal sieben Jahre her, da arbeitete Robert Pollard noch als Lehrer. Abends traf er sich mit seinen Freunden, warf das Vierspur-Gerät an und nahm einen Song nach dem anderen auf. Die Longplayer, die dabei herauskamen, veröffentlichte Pollard im Eigenvertrieb. Irgendwie gelangten die Sixties-seligen Kleinode aus einem Vorort von Dayton, Ohio, dann auf den Schreibtisch eines einsichtigen Labelmanagers. Pollards Band Guided By Voices wurde zum nächsten großen Ding gekürt, er selbst zum König des Lo-Fi. Heute blickt er auf unzählige Plattenveröffentlichungen zurück und hat Sensationelles zu verkünden: Er, der Mann mit dem Vierspur-Gerät, hat sich erstmals unter die Obhut eines Produzenten begeben. Und daß die Wahl auf Ric Ocasek (Ex-Cars) fiel, macht die Entscheidung nicht unbedingt unspektakulärer. Was also ist los bei Guided By Voices? „Wir wollten schon immer Hi-Fi sein“, behauptet Pollard, ohne mit der Wimper zu zucken. „Aber wir haben das in den großen Studios nie so richtig hinbekommen und dann doch lieber wieder auf das Vierspur-Gerät zurückgegriffen. Jetzt war die Zeit reif für einen richtigen Produzenten.“ Daß sich Pollack von seiner 4-Track-Vorliebe verabschiedet, steht nicht zu befürchten. Seine Plattenfirma erlaubt ihm, nach Lust und Laune Solo-Platten zu veröffentlichen. Nachschub? Kein Problem. In seinem Wohnzimmer stapeln sich 300 Tapes mit unveröffentlichtem Material.