Finstere Freunde


Mit dem Projekt Death In Vegas pflegen Tim Holmes und Richard Fearless ihren düsteren Kultstatus.

„Kein Mensch will freiwillig ein Außenseiter sein , sagte Bobby Cillespie von Primal Scream einmal in einem Interview, „außer vielleicht die Typen von Death In Vegas, und deshalb ist ihr Album eine großartige Platte!“ Cillespie muß es wissen. Schließlich hat er an besagter großartiger Platte mitgewirkt – ebenso wie Iggy Pop, dem der Song „Aisha“ (über einen lustmörderischen Psychopathen) geradezu auf den mageren Leib geschrieben zu sein scheint. Und zwar von den beiden freiwilligen Außenseitern Richard Fearless und Tim Holmes alias Death In Vegas. Ihr Debüt erschien vor zwei Jahren – da hieß der Trend der Stunde noch BigBeat. Die geschmeidig-filigranen Kompositionen der beiden DJs aus London entzückten höchstens Kritiker, die in der CD „Dead Elvis“ Großes heraufdämmern sahen. Mit „The Contino Sessions“ haben Death In Vegas nun die Erwartungen noch übertroffen – und stehen mit ihrem Darkcore weiter alleine auf weiter Flur. Primal Scream müßten als Ver- gleich herhalten, vielleicht auch My Bloody Valentine. Aber eigentlich klingen die Collagen aus eigenen Samples und düsteren Harmonien wie Air auf einem schlechten LSD-Trip. „Fröhlichkeit ist nicht besonders tiefgründig“, sagt Richard Fearless dazu. Und stille Wasser sind verdammt laut.