Die Grammys starten eine Initiative, die Frauen in der Musikindustrie stärken soll


Das verkündete der Präsident der Recording Academy, Neil Portnow. Auch das eigene Handeln bei der Vergabe der Grammys stehe auf dem Prüfstand.

Neben Bruno Mars gab es bei den Grammys 2018 vor allem ein Thema: Wie steht es um Frauen in der Musikbranche? Und damit einhergehend: Wieso sind Frauen bei den Grammy-Nominierungen derart unterrepräsentiert?

Nicht nur die neuseeländische Pop-Sängerin Lorde, die für MELODRAMA als einzige Frau in der Kategorie „Album of the Year“ in diesem Jahr nominiert war, hatte darauf ihre ganz eigene Antwort: Sie trug auf ihrem Rücken ein Gedicht der Feministin Jenny Holzer. Lorde wurde im Vorfeld, im Gegensatz zu den männlichen Mit-Nominierten in ihrer Kategorie, keine Soloperformance bei der Grammy-Gala angeboten.

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Das war allerdings nicht der einzige Eklat am Abend der Preisverleihung. Zwar trugen viele Musiker, egal ob männlich oder weiblich, eine weiße Rose als Zeichen ihrer Solidarität mit Frauen, die in der Musikbranche noch viel zu oft aufgrund ihres Geschlechts diskriminiert werden. Einer der Rosenträger war Recording-Academy-Präsident Neil Pornow. Der wiederum verkündete jedoch allen Ernstes nach der Veranstaltung, Frauen müssten sich eben mehr beweisen, wenn sie bei den Grammys in Zukunft berücksichtig werden wollen.

Anscheinend ist ihm dieses Statement noch einige Zeit durch den Kopf geschwirrt. Denn nun verkündete er, die Grammys werden eine Initiative gründen, die die Position von Frauen in der Musikindustrie stärken soll.

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Außerdem entschuldigte sich der Grammys-Vorsitzende für sein Staement: „I also now realize that it’s about more than just my words. Because those words, while not reflective of my beliefs, echo the real experience of too many women. I’d like to help make that right.“ 

Eine Task-Force soll nun täglich beurteilen, wie sich die Recording Academy mit dem Thema auseinandersetzt – und auf dieser Basis auch Aktionen starten, die Frauen helfen, die gleichen Möglichkeiten wie Männer in der Branche zu haben.