harley Davidson


Schwere Maschinen, viel Leder und drastische Tätowierungen. Dazu harter Rock’n’Roll aus riesigen Lautsprechern ein Spektakel, das ganz im Zeichen der Biker stand

Zu sehen und zu erleben gab es viel bei „Route 66“, dem von Harley Davidson gesponsorten Konzertspektakel in Wildenrath bei Mönchengladbach. Für die Biker war es die Freude an ihrem „born to ride“-Lebensgefühl, der Spaß andere Motoradbegeisterte zu treffen und sich auszutauschen. Ein ganzes Wochendende lang, rund um die Uhr. Für die Nichtbiker gab es die Möglichkeit, leicht voyeuristisch eine Welt zu betrachten, die ihre eigenen Gesetze hat und zu der man sonst kaum Zugang findet, wenn einem die nötigen PS fehlen. So hatte das Festival, wenn auch weniger Besucher als erwartet den Weg nach Wildenrath fanden, einen Hauch von Daytona, dem legendärsten aller Bikertreffen, das alljährlich in den USA stattfindet. Motorradkult, das wurde bei „Route 66“ auch einem Laien klar, hat einen Namen, dem alle Motorrad-Liebhaber Tribut zollen: Harley Davidson. Dieser Name, der Motto ist, beherrschte das Geschehen. Fragte man die Besucher, warum sie gekommen waren, so spürte man schnell, daß hier ein Happening und kein Konzert im eigentlichen Sinne stattfand. Aussagen wie „Klar schau’n wir uns auch einige Bands an, wenn wir nicht zuerst in aller Ruhe noch ein Bier trinken“ oder „Es ist mir egal, wer gerade auf der Bühne steht“, machten klar, daß es die Musiker schwer hatten, die Aufmerksamkeit auf die Bühne zu lenken. Dies gelang nur den Top-Acts Deep Purle und Huey Lewis. Außergewöhnlich das vielseitige Rahmenprogramm der Veranstaltung: Wer einfach nur zuschauen wollte, konnte sich bei Stunt- und Hochgeschwindigkeitsvorführungen mitreissen lassen. Ganz Mutige tobten sich nach Herzenslust bei Bungee-Jumping und Air-Power-Flying aus. Jung und alt, Biker und Fahrradfahrer und all jene, denen Motorenlärm und Rockmusik die Welt bedeuten, gaben sich ein friedliches Stelldichein.