Helge Schneider holt für Olaf Scholz die Schreibmaschine raus


Auf Künstler*innen kommt mit dem Lockdown im November wieder eine Durststrecke zu. Der Staat will zahlen, doch Helge Schneider sieht die Lücke im System und erhält Antwort aus der Politik.

Vizekanzler und Finanzminister Olaf Scholz kündigte am Mittwoch (28. Oktober) als eine von der Ministerpräsidentenkonferenz beschlossene Maßnahme an, dass Soloselbstständige für die Zeit des Teil-Lockdowns 75 Prozent ihrer Umsätze aus dem entsprechenden Vorjahresmonat, also November 2019, vom Staat erhalten sollen. Als Reaktion auf dieses Unterstützungsangebot haute Helge Schneider in die Tasten. Jedoch nicht die eines Klaviers, sondern einer Schreibmaschine.

Helge Schneider :: Mama

In einem offenen Brief weist Helge Schneider Olaf Scholz auf einen Fehler hin und bittet ihn, bei der Berechnung der Corona-Hilfe nicht den Monat November des Vorjahres, sondern einen Durchschnittswert heranzuziehen. Auf Facebook veröffentlichte er ein Foto des mit der Schreibmaschine getippten Briefes. Darin heißt es: „Bei der Unterstützung für Künstler ist Dir ein Fehler unterlaufen: Ich habe im November 2019 gar kein Geld verdient, also kann man dafür ja auch keine 75 % ausrechnen. Bitte mache das anders. Zum Beispiel nehme den JAHRES-MONATSDURCHSCHNITT. Danke!“

https://twitter.com/W_Schmidt_/status/1321831485431861248

Fest steht: Dem Musiker brechen durch den Lockdown Konzerteinnahmen weg. Auf seiner Homepage waren am Donnerstag drei ausverkaufte Konzerte für November angekündigt: In Leverkusen, Viersen und Köln. Im November vorherigen Jahres habe Helge Schneider nach eigenen Angaben kein Geld verdient. Demnach gäbe es keinen Bezugsrahmen, von dem der Staat 75 Prozent auszahlen könnte.

Helge Schneider holt für Olaf Scholz die Schreibmaschine raus

Das Wirtschafts- und das Finanzministerium in Berlin stellten nun für solche Fälle tatsächlich eine Lösung in Aussicht. Man teilte mit, Soloselbstständige hätten die Wahl: Sie könnten sich entweder für den Umsatz von November 2019 oder für den Umsatz aus dem Durchschnitt des vorherigen Jahres als Bezugsrahmen entscheiden. Finanzminister Scholz schrieb dem Künstler bisher leider keinen Antwortbrief, dafür äußerte sich Finanz-Staatssekretär Wolfgang Schmidt auf Twitter: „So machen wir es.“