Jane’s Addiction: Bandmitglieder entschuldigen sich nach Trennung

War ja eigentlich schon klar: Jane's Addiction lösen sich nach dem gewalttätigen Bühnenvorfall in Boston auf. Dave Navarro, Stephen Perkins und Eric Avery entschuldigen sich für ihre Aussagen.

Jane’s Addiction haben nun ganz offiziell ihre Auflösung bekanntgegeben. Hintergrund ist der Vorfall im September vergangenen Jahres in Boston, bei dem Frontmann Perry Farrell den Gitarristen Dave Navarro während eines Comeback-Konzerts körperlich angriff. In der Folge wurde die laufende Tournee abgebrochen, geplante neue Musik nicht veröffentlicht, und es kam zu öffentlichen Auseinandersetzungen in sozialen Medien sowie juristischen Schritten.

Bandmitglieder äußern Bedauern

Die drei Musiker Dave Navarro, Schlagzeuger Stephen Perkins und Bassist Eric Avery entschuldigten sich auf Instagram für ihr Vorgehen nach dem Vorfall: „Nach dieser Show haben wir ohne Rücksprache mit Perry einseitig entschieden, die Tour nicht fortzusetzen, und ungenaue Aussagen über Perrys psychische Gesundheit gemacht, die wir bedauern.“

Die Band habe sich ein letztes Mal zusammengefunden, um die Differenzen beizulegen und das musikalische Erbe von Jane’s Addiction zu bewahren. Man werde künftig getrennte musikalische Wege gehen.

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Farrell übernimmt Verantwortung

Perry Farrell äußerte sich in einem separaten Instagram-Statement zu dem Vorfall. Er habe über sein Verhalten reflektiert und wisse, dass er sich nicht angemessen verhalten habe: „Ich entschuldige mich bei unserem Publikum und meinen Bandkollegen dafür, dass ich die Beherrschung verloren und die Show gestört habe“, so seine Aussage. Jane’s Addiction sei seit Jahrzehnten zentral in seinem Leben gewesen. In Boston habe man die Erwartungen nicht erfüllt, wofür er sich aufrichtig entschuldige.

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Juristische Auseinandersetzungen

Mitte Juli hatten Navarro, Perkins und Avery Klage gegen Farrell eingereicht. Die Vorwürfe umfassten unter anderem Körperverletzung, vorsätzliche Zufügung emotionaler Belastung und Vertragsbruch. In der Klageschrift hieß es, die Band könne aufgrund von Farrells Verhalten nicht mehr funktionieren.

Noch am selben Tag reichte Farrell eine Gegenklage ein. Seine Anwälte bezeichneten die Klage der Bandmitglieder als Versuch, den Sänger und Lollapalooza-Mitbegründer zu isolieren. Die Klage sei erst eingereicht worden, nachdem man von rechtlichen Schritten von Farrells Seite erfahren habe.

Gescheiterte Comebacks sind keine Seltenheit

Jane’s Addiction reihen sich damit in eine Liste von Rockbands ein, deren erhoffte Reunion-Erfolge ausblieben.

The Stone Roses etwa beendeten ihr gefeiertes Comeback 2017 im Streit, als Gitarrist John Squire die Band verließ und öffentlich erklärte, es gebe nichts mehr zu sagen.

At the Drive-In schafften es nach ihrer Wiedervereinigung 2016 zwar, ein Album aufzunehmen, doch bereits 2018 war das Comeback wieder Geschichte – auch hier aufgrund interner Spannungen.

Rage Against the Machine kündigten 2020 eine große Reunion-Tour an, die jedoch durch die Pandemie verschoben wurde und schließlich 2022 aufgrund einer schweren Beinverletzung von Frontmann Zack de la Rocha vorzeitig abgebrochen werden musste. Die Band hat sich seither nicht mehr zu ihrer Zukunft geäußert.

Auch The Replacements versuchten es 2012 erneut, doch die Zusammenarbeit endete bereits nach wenigen Jahren wieder still und leise.