Josh Homme zieht Kyuss-Reunion in Erwägung


„Um ehrlich zu sein, habe ich schon oft gedacht, dass es so eigentlich nicht enden darf“, so Josh Homme über das unschöne Ende der Stoner-Rock-Band Kyuss.

Wenn es nach Josh Homme geht, stünde einer Kyuss-Reunion nichts im Wege. Das behauptete der Queens of the Stone Age-Frontmann nun zumindest in einem Interview mit dem „Kyuss World Radio“-Podcast. Darin erklärt er, dass er über die unschöne Trennung der Stoner-Rock-Band zwar sehr enttäuscht gewesen sei, das letzte Kapitel aber allein durch eine Live-Reunion sein gebührendes Ende finden könne.

Die gesamte Podcast-Folge im Stream hören:

https://open.spotify.com/episode/6pueiYhcr1E1AylXTwBX5u?si=7H29jLPxRuiEaBCXCa-j3w

 

Kyuss wurden 1988 in Kalifornien ursprünglich unter dem Namen Katzenjammer gegründet. Während Homme, Sänger John Garcia und Drummer Brant Bjork den festen Kern der Band ausmachten, wechselten sich Chris Cockrell, Nick Oliveri und Scott Reeder über die Jahre am Bass ab. Von 1991 bis zu ihrer Trennung im Jahr 1995 veröffentlichten Kyuss insgesamt vier Studioalben.

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In dem Podcast-Gespräch anlässlich des 25. Geburtstags ihrer letzten Platte …AND THE CIRCUS LEAVES TOWN äußerte sich Homme unter anderem zu dem unangenehmen Disput, der entstand, nachdem Garcia, Bjork und Oliveri 2011 für eine Konzert-Reunion als Kyuss Lives! zusammenkamen. Homme hatte die Tour seiner Ex-Kollegen zwar ursprünglich unterstützt, Garcia und Bjork aber schließlich gemeinsam mit Reeder verklagt, nachdem diese Interesse daran geäußert hatten, ein neues Album unter dem neuen Bandnamen aufzunehmen.

„Meine Philosophie lautete immer: Sei niemals Teil einer Reunion, drehe niemals eine Fortsetzung“

„Meine Philosophie lautete immer: Sei niemals Teil einer Reunion, drehe niemals eine Fortsetzung“, so Homme im Gespräch mit „Kyuss World Radio“, „es ist einfach nicht mehr das, was es mal war. Teil eines Vermächtnisses zu sein, das sich im Zentrum einer ganzen Szene befunden hat, ist extrem zerbrechlich; es ist wie eine Eisskulptur. Und ich möchte nicht der darauf gerichtete Fön sein.“

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Nichts desto trotz habe er Kyuss Lives! damals voll und ganz unterstützt und sei sogar zu ihren Shows gegangen. „Was Brant und John dann aber leider anschließend versucht haben.. es war furchtbar“, so Homme, „wir hätten uns einfach gewünscht, dass sie auf uns zugekommen wären und gesagt hätten: ‚Hey, wir wollen da was machen und wir wollen mit euch darüber reden.‘ Aber diesen Respekt haben sie uns nicht entgegengebracht.“

„Um ehrlich zu sein, habe ich schon oft gedacht, dass es so eigentlich nicht enden darf“

Bereits den Namen Kyuss Lives! habe der Musiker damals für problematisch gehalten, weil er in seinen Augen ein falsches Bild vermittelt habe. Doch als er schließlich herausgefunden habe, dass bereits Papiere eingereicht worden seien, um den ursprünglichen Bandnamen patentieren zu lassen, habe es ihm gereicht. Garcia und Bjork mussten schließlich auf richterliche Anordnung von ihrem ursprünglichen Vorhaben ablassen und als Vista Chino weitermachen.

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Überraschenderweise zeigte sich Homme einer potenziellen Kyuss-Reunion gegenüber dann aber doch ziemlich offen. „Um ehrlich zu sein, habe ich schon oft gedacht, dass es so eigentlich nicht enden darf“, gab er zu, „und der einzige Weg, es angemessen enden lassen zu können, wäre, nochmal gemeinsam zu spielen.“

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Gerade in den vergangenen Jahren habe er wiederholt darüber nachgedacht, noch einmal „etwas Spezielles“ auf die Beine zu stellen und „den Fehler von Brant und John wiedergutzumachen“. So könnte man beispielsweise für einen kleinen Eintrittspreis für seine Fans spielen und alle Einnahmen an eine gemeinnützige Organisation spenden. „Denn es ging nie ums Geld, wirklich niemals. Es ging auch nicht um den Ruhm, und als ich das Gefühl hatte, es sei genau das, worum es den anderen inzwischen geht, machte es mich einfach nur traurig“, so Homme.

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Josh Homme spielte damals bei Kyuss Gitarre, war von 1998 bis 2004 Schlagzeuger bei den Eagles of Death Metal, gründete 1996 als Gitarrist und Sänger die Queens of the Stone Age und ist in gleicher Funktion bei der 2009 gegründeten Supergroup Them Crooked Vultures tätig.

DESERT SESSIONS VOLS. XI & XII im Stream hören:

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Am 25. Oktober 2019 veröffentlichte Homme mit Volume XI und XII (aka „Arrivederci Despair“ und „Tightwads & Nitwits & Critics & Heels“) gleich zwei neue Teile seiner legendären Desert Sessions. Aufgenommen wurden die entsprechenden Songs wiederum schon Ende 2018 auf seiner Joshua-Tree-Ranch. Während der Aufnahmen bekam Homme Unterstützung von zahlreichen namhaften Künstler*innen wie Billy Gibbons (ZZ Top), Stella Mozgawa (Warpaint), Jake Shears (Scissor Sisters), Mike Kerr (Royal Blood), Carla Azar (AutoluxJack White), Les Claypool (Primus), Matt Sweeney und Matt Berry („The IT Crowd“) sowie Libby Grace und Töôrnst Hülpft.