Kings neuer Psychothriller: Dead zone – der Attentäter


1973 verkaufte Stephen King seinen ersten Roman "Carrie" für einen Vorschuß von 2500 Dollar. 1979 unterzeichnete er bereits einen Vertrag für drei Romane, der ihm drei Millionen Dollar garantierte. Heute sind rund um die Welt 40 Millionen Bücher des freundlichen Zwei-Zentner-Mannes im Umlauf. "Dead Zone" dürfte seinen Marktwert noch einmal steigern.

Der Inhalt seiner Bücher ist allerdings meist weniger freundlich: King ist der Meister der modernen Horror-Story mit sehr konkreten Bezügen zu unserer Gesellschaft. Kein Wunder, daß sich Hollywood auf Kings Romane geradezu stürzte: Brian de Palma verfilmte „Carrie“. Stanley Kubrick „Snining“ – und gerade läuft in den Kinos noch „Christine“ von John Carpenter.

Zur jüngsten King-Verfilmung hat sich David Cronenberg entschlossen, ein hierzulande noch wenig bekannter Regisseur, zweifellos aber einer der intelligentesten Grusel-Spezialisten. Cronenberg, von dem zuletzt „Scanners“ bei uns zu sehen war, wählte sich Kings Roman „Dead Zone“ als Vorlage, vielleicht die aktuellste und politischste Story aus der Alptraum-Fabrik des Bestseller-Autoren.

„Dead Zone“ handelt von einem jungen Mann namens Johnny Smith (Christopher Walken), dem das Leben in jeder Hinsicht offenzustehen scheint. In Kürze wollen er und seine Verlobte Sarah (Brooke Adams) heiraten. Doch da ändert ein grausamer Autounfall drastisch ihr gemeinsames Leben: Johnny liegt im Krankenhaus des Dr. Weizak (Herbert Lom) in tiefer Bewußtlosigkeit, aus der er nach menschlichem Ermessen nie mehr erwachen wird. Sarah heiratet einen anderen Mann und wird Mutter eines Sohnes.

Fünf Jahre später gelingt es Dr. Weizak, Johnny doch wieder ins Leben zurückzurufen. Seine Welt ist zerbrochen, doch er hat, wie er langsam entdeckt, neue Fähigkeiten entwickelt: Johnny ist im Besitz übernatürlicher Kräfte, die ihn mühelos in die Vergangenheit und in die Zukunft eintauchen lassen. Fluch oder Segen? Johnnys psychische Kräfte ermöglichen es, Menschen zu retten. Mörder aufzuspüren, sich in glückliche Zeiten mit Sarah zurückzuversetzen.

Allmählich werden Johnnys ungewöhnliche Möglichkeiten publik. Die Medien stürzen sich erbarmungslos auf ihn, und die unterschiedlichsten Menschen möchten seine Fähigkeiten für ihre Zwecke nutzen. Doch jeder psychische Kraftakt, jede Mobilisierung seiner inneren Reisen in Vergangenheit und Zukunft zehrt auch geheimnisvoll an Johnnys Gesundheit. So zieht er sich immer mehr von den Menschen zurück.

Da konfrontiert ihn sein Schicksal mit dem Politiker Stillson (Martin Sheen, dem Hauptdarsteller aus Coppolas „Apocalypse Now“). Stillson, ein hoffnungsvoller Nachwuchskandidat für höchste Regierungsämter, will Johnnys Hilfe. Doch Johnny erlebt in einer fürchterlichen Vision, wie Stillson in der Zukunft den atomaren Weltuntergang herbeiführen wird.

Was kann ein Mann wie Johnny machen, um die Zukunft zu verändern? Kann er verhindern, daß Stillson Präsident der mächtigsten Atommacht der Welt wird? Ein ebenso gewalttätiges wie rasantes Kino-Finale beginnt.

Wer „Dead Zone“ gesehen hat, wird den Namen des Regisseurs Cronenberg so schnell nicht vergessen.