Laaaaaaaame?


Jetzt auch noch das: Auch das letzte bisschen echten Lebens wird digitalisiert. Die neue Internetplattform heißt Turntable.fm und ist eine Mischung aus Clubbesuch und Listeningsession vor heimeligen HiFi-Boxen. Es gibt verschiedene „Rooms“, die etwa „Real HipHop“ oder „Nerd Party“ heißen, in denen je fünf DJs in der virtuellen Kanzel nacheinander ein Stück abspielen können, das andere „Anwesende“ mit „Lame“ oder „Awesome“ bewerten und im Chat besprechen können. Zu viele „Lames“, und der Track fliegt raus, mit „Awesome“ sammelt man Punkte und lässt die Avatare niedlich mit dem Kopf nicken. Natürlich gibt es eine „Berlin Elektro Disko“, natürlich läuft in der „Indie Disco“ MGMT. Ein „Room“ heißt „Tokyo Noon Hour“ und dort nicken fast alle mit den Köpfen zu einem Track von Tahiti80 im bratzigen Remix. Leider muss mindestens ein Facebook-Freund bereits Mitglied bei der Plattform sein, um turntable.fm in der Betaphase nutzen zu können. Fazit nach einem Tag im virtuellen Club: Etwas schlechte Laune, weil die eigene Musik viermal als „Lame“ bezeichnet wurde und gute Laune, weil einige bisher unbekannte Stücke entdeckt wurden.