Lauryn Hill erklärt in einem Interview, warum es nie zu einem zweiten Solo-Album kam


„Nach THE MISEDUCATION gab es überall Strippenzieher mit Tentakeln, Politiken, unterdrückte Stimmen, unrealistische Erwartungen und Saboteure.“ In einem ihrer seltenen Interviews mit „Rolling Stone“ erklärt Lauryn Hill, warum es ihrer Meinung nach nie zu einem zweiten Album kam.

Die Sängerin und Rapperin Lauryn Hill, die mit ihrem ersten und bisher einzigen Solo-Album THE MISEDUCATION OF LAURYN HILL 1998 Rekorde brach, hat sich trotz ihres anfänglichen Erfolgs musikalisch rar gemacht. Im „500 Greatest Albums“-Podcast von Rolling Stone erklärte sie nun, warum es nie zu einem weiteren Projekt kam.

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Der Erfolg von THE MISEDUCATION

Nach ihrem Erfolg bei den Fugees und ihrem unglaublich erfolgreichen Debütalbum, hatte man der Rapperin eigentlich eine florierende Solo-Karriere in Aussicht gestellt. Mit nur einem Album hatte sich die mittlerweile 45-jährige Musikerin bereits einen Legenden-Status in der HipHop-Kultur gesichert. Damals gewann sie mit THE MISEDUCATION insgesamt fünf Grammys und stellte somit einen Rekord auf für die meisten Auszeichnungen für eine weibliche Künstlerin an einem Abend. Trotz hoher Erwartungen, ebbte die Aufmerksamkeit für Lauryn Hill allmählich ab. Auch Interviews gab die Künstlerin in den darauffolgenden Jahren nur selten.

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Und danach?

Lauryn Hill gab in dem Interview zu erkennen, dass sie für den Stillstand ihrer Karriere die fehlende Unterstützung ihres Labels verantwortlich macht: „Das Absurde ist, dass niemand von meinem Label mich je angerufen hat und gefragt hat, wie sie mir bei einem nächsten Album helfen könnten. Nie!“, schrieb die Musikerin in einer E-Mail. „Vor THE MISEDUCATION gab es noch keinen Präzedenzfall. Ich war zum größten Teil frei zu experimentieren und mich auszudrücken (…) Nach dem Album gab es überall Strippenzieher mit Tentakeln, Politiken, unterdrückte Stimmen, unrealistische Erwartungen und Saboteure.“ Weiterhin berichtet die Rapperin, dass Leute ihren kommerziellen Erfolg in ihre eigenen Erfolgsgeschichten eingebunden hätten und ihre eigenen Vorstellungen nichts wert gewesen wären. Man hätte sie sogar als „Feind“ betrachtet.

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Lauryn Hills Einfluss auf die HipHop-Kultur

Dafür, dass sie mit nur einem Album einen derart großen Einfluss auf die Kultur hatte, sei Lauryn Hill jedoch sehr dankbar. Ihren rebellischen Geist von damals würde sie auch noch weiterhin in sich tragen: „Zu dieser Zeit empfand ich es als meine Pflicht oder Verantwortung, es genau so zu tun… Ich forderte die Norm heraus und setzte neue Standards. Ich glaube THE MISEDUCATION hat das geschafft und ich tue das immer noch: Den Konventionen trotzen, wenn die Konventionen fragwürdig sind.“

Von Rolling Stone wurde das Album THE MISEDUCATION OF LAURYN HILL mittlerweile zum besten Rap-Album aller Zeiten gekürt. Es erschien am 25. August 1998.

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