Lockdown-Album: Nicholas Lens und Nick Cave präsentieren „L.I.T.AN.I.E.S“


Das gemeinsame Album entstand, nachdem Nick Cave und Nicholas Lens wegen der Corona-Pandemie all ihre Pläne über Bord werfen mussten und plötzlich ungewohnt viel Zeit hatten

Der belgische Opernkomponist Nicholas Lens hatte schon seit einiger Zeit die Idee für ein ganz besonderes Album – und jetzt hatte er endlich die Zeit dafür. Als er schließlich den australischen Sänger Nick Cave fragte, ob er Lust auf ein gemeinsames Projekt habe, war dieser sofort dabei. Gemeinsam entstand das Lockdown-Album L.I.T.A.N.I.E.S, das sowohl klassisch als auch modern klingt. Die insgesamt zwölf sogenannten Litaneien, auch als Bittgebete bekannt, erscheinen am 4. Dezember 2020.

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Als Nicholas Lens vor einigen Jahren in Japan war und die Tempelstadt Yamanouchi, Kamakura besuchte, war er beeindruckt von der friedlichen Stille, der er dort begegnete. Hügelige Landschaften und Jahrhunderte alte Tempel – es war ein inspirierender Ort für den 63-Jährigen, der ihn auf die Idee brachte ein Album wie L.I.T.AN.I.E.S zu produzieren. „Da mein Gedächtnis in musikalischen Phrasen arbeitet, war die Komposition von L.I.T.A.N.I.E.S meine Art, mich an den Frieden zu erinnern, den ich bei meinem Besuch in Japan gefunden hatte“, so Lens.

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Doch der viel beschäftigte Komponist hatte nie wirklich Zeit für ein solches Projekt – bis schließlich der Lockdown kam. Die Idee von damals kam zurück. Auch erinnerte er sich an Nick Cave, mit dem er schon 2014 für die Oper „Shell Shock“ zusammenarbeitete – ein Stück das genau vom Gegenteil handelt: Krieg. Trotzdem sei Nick Cave der Richtige für das neue Projekt gewesen. Lens erklärte: „Es war mir wichtig, jemanden zu finden, für den diese Musik im Grunde Neuland ist, sodass er die Sprache auf glaubhafte und authentische Weise einsetzt.“

Dieser Plan soll der Live-Branche zurück in die Normalität helfen

In den vergangenen Monaten sind zahlreiche Bands und Musiker*innen an der Veröffentlichung ihrer Alben gescheitert. Die Corona-Pandemie war einfach eine zu große Herausforderung. Auch für Cave und Lens muss die Produktion kompliziert gewesen sein, da alle beteiligten Musiker*innen, darunter auch Lens Tochter am Keyboard, einzeln in das Haus des Komponisten nach Brüssel kommen mussten. Dort wurden dann alle Parts getrennt voneinander aufgenommen und am Ende zusammengeflickt.