Materialien zum Unterricht in Popularmusik DM 25.-


Lasst euch bitte nicht durch diesen komischen Titel beeinflussen. Das Buch dient zum Musikunterricht in Schulen, betrifft insbesondere Pop-Musik und ist trotz des Titels gut zu lesen. Da es speziell für Lehrer sein soll, kann man sich denken, dass die darin enthaltenen Informationen, Beispiele und Definitionen soweit wie möglich unbeeinflusst, objektiv und auf wesentliches beschränkt sind. Die angeführten Beispiele sind meiner Meinung nach gut und repräsentativ ausgewählt und es wundert mich wirklich, dass Leute die solche Bücher schreiben, sich echt gut auskennen. Meistens ist das nicht der Fall, aber hier wurde auch auf eine Unmenge Fachliteratur zurückgegriffen. In mehreren Phasen ist die Entwicklung der Pop-Musik von den 50er Jahren bis heute geschildert. Die Bewusstseinsveränderung während dieser Zeitspanne und die Stilmerkmale des Rock werden erklärt (Dynamik, Rhythmik, Elektronik usw.) Sehr gelungen scheint mir die Definition der einzelnen Stilmerkmale wie z.B. Jazz-Rock, Folk-Rock oder Klassik-Rock. Ein grosser Bereich umfasst textbezogene Songs und die Texte im Laufe der Jahre, von Polit- zu Drogentexten. Fantastisch ist die Einstellung der Verfasser gegenüber dem Rock (ohne jeden Puritanismus). Dieser bekommt genau den Stellenwert, den er inzwischen einnimmt. Den Schluss des Buches bildet eine gut gewählte Diskographie.

war) zusammengestellt wurden. Wer sich speziell über das deutsche Schlager-Business und die Leute und Verbindungen dahinter orientieren möchte, sollte auf keinen Fall darauf verzichten. Hier erfährt man relativ viel über Texter/Komponisten, die Texte selber, Arrangeure, Aufnahmetechnik, Produzenten, Plattenhüllen und Diskjockeys. Auch weniger interessante Kapitel über Karnevalsschlager und religiöse Schlager sind enthalten. Randgebiete des Themas (‚Schlager in der DDR‘) halte ich auch für lesenswert. Wer von uns weiss schon etwas darüber? Sehr gut sind die Aussagen über Festivals, Käufer und Zeitschriften. Zum Teil etwas veraltet finde ich das Staralphabet mit Biographien und Fotos von furchtbar vielen Sängern und Sängerinnen. Zumeist sind es deutsche Sternchen, doch auch viele Internationale sind mit dabei (Neil Diamond, Donovan, Joplin, Felicinano, Presley usw.). Den Schiuss bildet ein kleines Lexikon von Fachausdrücken, die sehr gut erklärt werden. Wie schon gesagt befassen sich fast alle Aufsätze ausschliesslich mit der deutschen Szene, aber da richtig und voll-zählig. Nur deutsche Pop-Gruppen kommen viel zu kurz. Anscheinend hatten sie zum Zeitpunkt der Zusammenstellung noch nicht diesen Stellenwert, wie er heute vorhanden ist. Wen das jedoch nicht stört und wen die Hintergründe wirklich interessieren, der muss dieses Buch einfach besitzen. Es ist über diesen Themenkomplex das bisher umfangreichste und fundierteste.