ME CD Nr. 1010


Mit Mark Ronson ohne Pauken und Trompeten, mit der Comebacksingle von Underworld und mit einer eingesungenen Kurzgeschichte: Ben Folds vertont Nick Hornby.

1. Ben Folds & Nick Hornby

„From Above“

Ihre gemeinsame Geschichte begann 2004. Ben Folds vertonte gerade Gedichte William „Captain Kirk“ Shatners für dessen Album HAS BEEN, als ihm in den Sinn kam, den von ihm so geschätzten Nick Hornby zu fragen, ob er nicht auch ein Lied für die Platte beisteuern möge. Horny mochte und so entstand „That’s Me Trying“. Und weil den beiden die Zusammenarbeit gar so gut gefiel, lassen sie dem Stück nun auf LONELY AVENUE zwölf musikalische Kurzgeschichten folgen.

Story S. 70, Albumkritik S. 110

2. Mark Ronson & The Business Intl.

„Circuit Breaker“

„Keine Bläser und keine Coverversionen“ versprach der 34-jährige Superproduzent für sein drittes Album, RECORD COLLECTION, den Nachfolger zur bläsersatten Coverplatte VERSION. Bei „Circuit Breaker“ verzichtete er sogar auf Gesang …

ME-Gespräch S. 80, Abumkritik S. 120

3. Underworld

„Scribble (Radio Edit)“

Wer so um 2005 herum Underworld live gesehen hat, für den könnte die neue Single „Scribble“ der Elektro-Großmeister bereits vertraut klingen. Damals spielte das Duo eine frühe Version des Stücks unter dem Namen „You Do Scribble“ – die wurde sogar schon auf dem Livealbum der Band LIVE IN TOKYO 25TH NOVEMBER 2005 veröffentlicht, aber das war nur siebentausendmal im Handel. Folglich kennt es kaum wer. Nun ist das Stück also vollendet und bildet das Herzstück des neuen Underworld-Albums BARKING.

Dossier S. 84, Albumkritik S. 122

4. Kele

„Everything You Wanted (Fred Falke Remix)“

Da bringt „Tenderoni“ immer noch die Dancefloors zum Beben und schon koppelt Kele die nächste Single aus THE BOXER aus. „Everything You Wanted“ ist im Vergleich zum Vorgänger weniger ungestüm und insbesondere im Remix von Fred Falke, einem der gefragtesten Remixer unserer Zeit (seine Vita umfasst Jobs für u. a. Gossip und La Roux), fast schon Radiopop.

Fotoalbum & Albumkritik ME 7/10

5. Junip

„Always“

Fünf Jahre sind seit der ersten und bislang letzten Junip-Veröffentlichung „Black Refuge EP“ vergangen. Fünf Jahre, in denen der Sänger der Band, José González, zur festen Größe im Singer/Songwriter-Kosmos avancierte – und sogar Platz in den Plattensammlungen derer gefunden hat, die keinen Song von Ólafur Arnalds und Jens Lekman beim Namen nennen können – oder wollen. Jetzt erscheint mit ROPE AND SUMMIT das erste full-length-Album Junips.

Story S. 10, Albumkritik ME 9/10

6. Lloyd Cole

„Double Happiness“

Der gute Mann wollte nach zehn Jahren eigenbrötlerischer Arbeit wieder ein Bandalbum einspielen, mit Rock. Doch woher das Geld für eine solche Produktion nehmen? Von denen, die das Ergebnis einer solchen Produktion hören wollen! Eintausend Fans gaben jeweils 45 Euro, um nach Fertigstellung des Albums eine Deluxe-Version davon zu erhalten. Nun ist BROKEN RECORD fertig und Cole ist sehr zufrieden mit seiner Rockplatte, oder wie er sagt, „was auch immer dabei rauskommt, wenn ein 49-Jähriger versucht zu rocken“.

Albumkritik S. 107

7. Herrenmagazin + Gisbert zu Knyphausen

„Alle sind so“

Vor zwei Jahren katapultierten sich die Hamburger mit ihrem ihrem rohen Debütalbum ATZELGIFT aus dem Nichts in die Top Drei unseres „Krieg der Sterne“. Auf DAS WIRD ALLES EINMAL DIR GEHÖREN präsentiert sich die Band nun etwas entspannter, was nicht zuletzt am zärtlichen Organ Herrn zu Knyphausens liegt, der im hymnischen „Alle sind so“ die Kraftstimme des Herrenmagazin-Sängers Deniz Jaspersen konterkariert.

Story S. 22, Albumkritik S. 113

8. Jens Friebe

„Königin im Dreck“

Redaktionsspaß momentan: Eine Gaudimail, in der ein George-Clinton-artiger Mann per Mausklick die Worte „Bacon“, „Beer Can“ und „Berghain“ ausspricht, jeweils völlig gleich. Und während alle noch und wieder lachen bringt der Praktikant die Post und da ist das neue Album des tollen Jens Friebe drin. Jetzt kommt’s: Das Titelstück der ABÄNDERN genannten Platte ist eine Coverversion des Vengaboys-„Klassikers“ „Up And Down“ (genau den, den Erdmöbel schon als „Auf und ab“ gecovert hatten) und funktioniert in etwa so wie die eingangs erwähnte Kurzweil. „Königin im Dreck“ repräsentiert das Album allerdings deutlich besser.

9. Fotos

„Mauer“

PORZELLAN, die neue, dritte Platte der Hamburger-Kölner, ist ihr Shoegaze-Album geworden. Klar, auf die Schuhe starrt heute wieder jeder. Aber eben zumeist auf die von My Bloody Valentine, Ride und Slowdive. Fotos hingegen orientieren sich z. B. auch am Sound von Spacemen 3. „Mauer“, wie der Rest des Albums von Olaf Opal (Madsen, Juli, The Notwist u. a.) produziert, ist genau das geworden: schwelgerischer, glitzernder, irgendwie nicht ganz nüchterner Dreampop.

Story S. 22, Albumkritik S. 110

10. 1000 Robota

„Fahr weg“

Als ihr erstes Album erschien, waren zwei der drei Robota noch Schuljungs. Heute ist ihr ältestes Mitglied erst 20 Jahre alt. Unglaublich junges Alter also für eine Band, bei der gestandene Feuilletonisten und Ikonen der Gegenkultur wie Ted Gaier und Mense Reents aufhorchen – die beiden Zitronen haben das neue Album der Band, UFO, produziert.

Story S. 28, Albumkritik ME 9/10

Produktion Stephan Rehm