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Sollte es wirklich wahr sein? Britische Klatsch-Experten behaupten jedenfalls steif und fest, die sonst so saubere Lady Di als „Dirty Diana“ enttarnt zu haben. Die Prinzessin wurde angeblich belauscht, als sie bei einer Wohltätigkeitsveranstaltung im „Cafe Royale“ den Eurythmics Dave und Annie folgenden Schmuddel-Witz erzählte: “ Warum mag Miss Piggy bei der Liebe nur 68 Stellungen? Klar – weil sie bei Stellung 69 immer einen Frosch in den Hals bekommt. „

Stewart & Lennox reagierten mit einem höflich gepreßten Lächeln. Sie haben im Moment Ernsthafteres im Sinn: Das Duo arbeitet an dem Konzept für ihren ersten Kino-Film, Arbeitstitel „T.V.P.“. Gedreht werden soll noch dieses Jahr in London, einen Eurythmics-Soundtrack wird es auch geben, und bezahlen muß das Ganze George Harrison, der als Produzent für seine Filmfirma „Handmade“ mitmischt.

Mit gemischten Gefühlen kann man auch eine weitere seltsame Entscheidung des Ex-Beatle aufnehmen: George gab dem Auto-Bauer Chrysler die Genehmigung, für TV-Werbespots einen Song der Fab Four neu aufzunehmen. Seltsam, hatte doch Harrison erst im letzten Jahr den Stinkstiefel-Schuster „Nike“ auf 15 Millionen Dollar verklagt, weil der mit „Revolution“ seine TV-Werbung untermalte. Inzwischen haben sich die beiden, wie es so schön heißt, „außergerichtlich verglichen“, und George hat jetzt eine plastische Vorstellung von den PR-Etats der Großen.

Bleiben wir noch ein paar Takte in der Welt derM. I. P. (Most Important Pappfiguren). Michael Jackson hat seine liebe Müh mit dem europäischen Hochadel. Zuerst bekam er einen Brief von Prince Charles mit der Bitte, beim London-Konzert am 16. Juli doch auf den Song „Dirty Diana“ zu verzichten; andernfalls würde Charles mit Frau fernbleiben. Michael, unwissend ob Dianas Repertoire an schlüpfrigen Witzen, lenkte ein und strich den Song aus dem Programm.

Weniger Glück hatte die monegassische Singsang-Prinzessin Stephanie mit ihrem Angebot an Michael, bei dessen Konzerten in Frankreich als Opening-Act aufzutreten. Die Antwort des kleinen Schimpansenschänders traf Steffi mit der Wucht von Rockys linker Geraden: „Ich bin ein Profi, da können im Vorprogramm keine Dilettanten auftreten.“

Jim Morrison lebt! Die treuen Fans des Doors-Sängers hatten mit ihrer Skepsis an dem angeblichen Herztod 1971 in einem Pariser Hotel recht. Ja – der Drogist aus Überzeugung lebt und ist in London live zu sehen. Wen stört’s da schon, daß der Jim Morrison von 1988 eigentlich Joseph Crilly heißt und auf der Bühne des Londoner „Boulevard Theatre“ in dem Theaterstück „The Lizard King“ die letzten 36 Stunden im Leben des Sängers mimt?

Ebenfalls auf den Brettern, die die Welt beruhigen, stehen die Toten Hosen. Von Juni bis Mitte Juli und den ganzen September über spielen die Hosen im Bonner Schauspielhaus in der Bühnenfassung von „Clockwork Orange“ mit. Die Bad Boys sind zu sehen alsdie „Billy Gang“, in den Knast-Szenen als die Mitgefangenen und in der „phallischen Milchbar“ mimen sie die Schlagerstars der Haus-Band. Zwischendrin greifen Campino & Co. immer wieder zu Mikro, Gitarren und Drumsticks, um „das Geschehen mit unseren Songs zu kommentieren. „Mal sehen, ob sie die berühmte Vergewaltigungs-Szene mit dem „Eisgekühlten Bommerlunder“ untermalen. (Info: 0228/363098 von 13 bis 15.30 Uhr) ¿ Und wieder eine neue Folge unserer beliebten Serie „Rock & Richter“: Jim Reid, Begründer der Band Jesus And Mary Chain, bekam Arger mit einem kanadischen Gericht, weil er bei seinem Konzert in Toronto zwei Fans mit dem Mikro-Ständer verprügelt hatte. Der Richter befand, daß Reid von der johlenden Menge provoziert war, aber „auch gemüßigter hätte reagieren können.“Das Urteil: Der Brite muß 1500 Mark an die Heilsarmee zahlen, sich schriftlich bei den Jungs entschuldigen und ihnen für das nächste Konzert in Toronto zwei Backstage-Pässe schenken.

Das lustige Reunion-Karussell dreht sich immer weiter, diesmal mit der Variante „Schneewittchen und die vier Zwerge“: Bei einem Konzert der ehemaligen Jefferson Airplane in San Francisco stand plötzlich die frühere Flugzeugführerin Grace Slick am Mikro. Paul Kantner, Jorma Kaukonen, Papa John Creach und Jack Casady, an diesem Abend als „Hot Tuna“ auf der Bühne, staunten nicht schlecht, als die soeben ,bei Starship ausgestiegene Grace mit „Wooden Ships“, „Volunteers“, „Martha“ und „Embryonic Journey“ gleich für ier Songs den alten Jefferson-Geist wiederbelebte. Jetzt denkt man lüber mögliche Folgen ,(Tour und LP) nach. Einziges Problem einer 100prozentigen Wiedervereinigung: Marty Baiin, der fünfte Airplane-Zwerg, ist unauffindbar. Zwerge sind sowieso der Schlager in den USA (nein – wir meinen nicht Jacko und Prince). Nach einer Umfrage der Zeitung „National Enquire“ sind Schneewittchens sieben Lustknoben bekannter als die Namen der Kandidaten in dem gerade laufenden Präsidentschafts-Wahlkampf: 57 Prozent der Befragten kannten mehr Zwerge beim Namen als Politiker. Wunder der Technik! Jetzt können nicht nur Sounds gesamplet werden – die neue Musikcomputer-Generation kann auch das gesamte äußere Erscheinungsbild der Stars klonen. Die beiden ersten Prototypen sehen wir hier in Farbe: Die italienische Milchkuh Sabrina präsentiert sich neuerdings als perfektes ,. Sample der israelischen Bauchtanz-Sängerin Ofra Haza.

Nicht ganz soweit ist .. dagegen der Stand der Software-Entwicklung im Ostblock. Die sechs Leningrad Cowboys aus einem Gen-Reproduktionswerk im Herzen Rußlands) sind als ßuddy Holly-Imitate zwar durchaus gelungen, ihre computerberechneten Lebensläufe scheinen jedoch noch viel zu unausgereift: zwei Moskauer Philosophie-Studenten, ein Straßentänzer, zwei KGB-Beamten und ein Wolga-Fischer! Noch dümmer als die UdSSR-Kopisten war Doc McGee, Manager von Mötley Crüe und Bon Jovi, der sich von der US-Polizei dabei erwischen ließ, wie er mal eben 20 Tonnen Marijuana nach Amerika schmuggeln wollte. Ein Gericht verdonnerte ihn deswegen nicht nur zu fünf Jahren (auf Bewährung) und 250000 Dollar Strafe; McGee muß auch ohne Honorar in den nächsten drei Jahren je ein Anti-Drogen-Festival organisieren. Möglicher Arbeitstitel: „Monsters of Doc“. B Gute Gelegenheit, auf den bahnbrechenden Fortschritt in der amerikanischen Drogentherapie hinzuweisen: 35 Dollar kostet der neue „Sponsor Bear“. Der kuschelige Teddybär fängt, wenn ihn der vom Entzug Geplagte an sich drückt, automatisch zu sprechen an und gibt so helfende Sätze wie „Kopf hoch, du schaffst es “ oder „Morgen sieht alles viel besser aus“ von sich. Problemkinder zwischen Flensburg und Oberammergau aufgepaßt: Das Bärchen könnt Ihr unter Tel. 001/408/ 734 5605 bestellen. ¿ Die Strähne geht auf die Insel: In Kürze wird erstmals ein Album des Ruhrpott-Helden Herbert Grönemeyer in Großbritannien veröffentlicht. Die Texte wurden von Peter Hamill mundgerecht-intellektuell übersetzt. Herberts erste UK-Single heißt somit „Airplanes in my brain“ – ein aktueller Beitrag zur deutschen Kopf-Bauch-Problematik. Noch weiter als Herbert dehnt der spanische Herzensbrecher-König Julio Iglesias seinen Wirkungskreis aus: In einer Show des staatlichen Fernsehens in China durfte er live drei Titel seines neuen Albums singen. Die Zuschauer erwiesen sich als wahre Föns. Julio: „Die Chinesen flippten aus.

Zum Schluß noch eine weniger lustige Meldung: Crusaders-Gründer und Top Session-Gitarrist Larry Carlton wurde von zwei Einbrechern in den Nacken geschossen und liegt schwerverletzt im Krankenhaus. Meldungen über seinen Tod waren also definitiv verfrüht und falsch; Carlfon ist auf dem Weg der Besserung.

TELEX

„Vorgruppe“ bei Stings Europa-Tour sind zwei riesige Videowände, auf denen der Sender MTV Music-Clips zeigt.

Whitney Houston hat alle sieben Singles in Folge auf Platz Eins der US-Charts gebracht und damit den bisherigen Rekord der Beatles und Bee Gees (je sechs) gebrochen.

U 2 werden im November ein Doppelalbum veröffentlichen.

Johnny Marr hat in London für ca. 3000 Mark eine alte Gitarre von Jeff Beck ersteigert. Auktionator war Rolling Stone Bill Wyman +++ Paul McCartney und Elvis Costello arbeiten an einem gemeinsamen Album, Produzent ist Trevor Hörn +++ Ann Dudley von Art of Noise ist mit Phil Collins in einem Londoner Studio zugange +++ Robin Hurricane Carter, dessen Gerichtsverfahren 1975 Bob Dylan zu dem Song „Like A Hurricane“ inspirierte, ist nach 20 Jahren Haft freigesprochen worden +++136.437 Mark ist der Erlös des Ruhrpott-Festivals „Aufruhr“, der den Familien der Rheinhausener Stahlarbeitern zu Gute kommt +++Sänger James Taylor hat seine Band Kool & The Gang verlassen und plant eine Solo-Karriere.