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Kein Monat ohne ME/Sounds-Awards, diesmal der Preis für die „Selbsterkenntnis des Jahres“. Er fällt an Beckmann, Bassist bei den Berliner Ralnbirds. Das beim Rock-Festival in Montreux als „erfolgreichste deutsche Band“ angekündigte Quartett wurde bei seinem Auftritt schon nach der ersten Nummer rüde unterbrochen — denn die Großkopferten der englischen TV-Gesellschaft BBC drohten, den Rainbirds-Gig nicht aufzuzeichnen, solange Beckmann sein T-Shirt „l’m An Asshole“ trägt. Ende vom Lied: Kameras blieben an, der Bassist erschien nicht mehr im Bild — und Beckmann durfte weiterhin das Arschloch sein.

¿ Obwohl Prince eben diesen Körperteil nicht auf dem LOVESEXY-Cover zeigte, war den meisten Plattenläden in den USA (Unsäglich Sauerbierliches Amerika) das Nackt-Foto seiner königlichen Hoheit zu heiß-. Die Shop-Ketten Wal-Mart, K-Mart und Sears weigern sich gemeinsam mit der Vertriebsgesellschaft Handlemann, die Platte zu ordern. Weitere News aus dem Paisley Park:

1. Mitte August kommt Prince für einige Auftritte nach Deutschland, im Gespräch sind Dortmund, Hamburg und München.

2. Aus Holland brachte sich der Kleine ein Souvenir mit — vor seinem Haus läßt er jetzt eine Original-Windmühle mit Tulpenfeld aufbauen.

3. Die 400 bezahlten Komparsen, die für Dreharbeiten zum neuen Prince-Video „Glam Slam“ in den Paisley Park gekommen waren, wurden anschließend mit einem 90minütigen Privat-Konzert belohnt.

¿ Weniger Rummel gibt es zur Zeit um das Berufs-Großmaul Terence Trent D’Arby.

Nachdem sich der Ex-Frankfurter infolge heftiger Meinungsverschiedenheiten von seinem deutschen Monager K. P. Schleinitz getrennt hat, wurde er — wie unser Foto eindrucksvoll dokumentiert — auch noch von einer französischen Zeitschrift aufs Kreuz gelegt. Dennoch soll er sich als halbnackter provencialischer Lattenjupp gar nicht mal so schlecht gemacht haben. ¿ Bleiben wir im Jenseits. Die australische Firma Trend Connection hat Mick Jagger ein interessantes Angebot gemacht: Die Aussies wollen nach Jaggers Tod dessen Leichenasche in 1000 Eieruhren abfüllen und die Zeitgläser für je eine Million Dollar verkaufen. Dafür soll Jagger schon heute 20 Millionen Dollar auf die Hand bekommen.

In froher Erwartung der 980 Mille Reingewinn jubelte der Connection-Direktor Guenter Roth: „Jagger ist das beste Symbol für eine Generation von Kraft und Bewegung in der Musik. Unsere Idee gibt ihm die Chance, auf ewig zum Symbol der Bewegung zu werden.“ Mick, Meister der Drei-Minuten-Songs, will sich mit dem Gedanken noch nicht ganz anfreunden.“Ich kann Eier nicht ausstehen.“

¿ Stichwort Eier:

Michael Jackson hat große Probleme mit seinem Lebenspartner Bubbles, der zur Zeit infolge der beginnenden Geschlechtsreife auf seinen Lieb-Haber eher aggressiv reagiert. Jacko sondierte schon beim Tierarzt die Möglichkeit, die dafür verantwortlichen Körperteile zu entfernen… Wie wir schon mal feststellten: Der alte Schimpansenschänder geht langsam nicht nur uns auf den Sack!

¿ Was haben Stlng, David Bowle und Phil Colllns gemeinsam? Alle drei durften jetzt auch das Lesen lernen. Darauf sind sie so stolz, daß sie gleich bei einer Werbekampagne der amerikanischen Büchereien mitmachten. Angesichts einer Analphabetenrate von fast 60 Prozent in den USA ein löbliches Vorbild.

¿ Überhaupt kein gutes Beispiel für unsere moralisch bedrohte Jugend ist dagegen wieder einmal James Brown. Erst saß er im Knast, weil er die Augen seiner Frau begrünt hatte, jetzt wurden im Auto des Großmauls auch noch mehrere Gramm der Droge PCP („Angel Dust“) gefunden. James, der bei der Kontrolle den Polizisten verprügelte, landete erneut hinter Gittern, bis sein Manager den nächsten dicken Kaufions-Scheck hinblätterte. ¿ Nun noch die große Preisfrage: Wen haben die Scharen von Fotografen (Bild rechts) am Festival-Pool in Montreux wohl vor der Linse? Auflösung auf-der nächsten Seite.

Jetzt hat er es sich aber endgültig verschissen, der Campino. Randale und Bommerlunder-Exzesse härten wir braven Kirchgänger ihm noch verziehen, aber nun geht er glatt mit dem Messer aufs Publikum los. Und wieder einmal zeigt sich die doppelte Moral der Rhein-Main-Christen: Da rennen die bei soviel nackter Gewalt auch j noch scharenweise ins Bonner Schauspielhaus, um Campino und die anderen Toten Hosen bei der Bühnenfassung der schlimmen Blut-Orgie „Clockwork Orange“ zu feiern. Verkehrte Welt.

Da loben wir uns doch die in Treue fest durch die Dritte Welt tourenden Thomas Anders & Nora Hing über ihren Konzerten in den feinen Buren-Clubs Südafrikas noch der Schatten einer angeblichen Affäre Noras mit einem drahtigen einheimischen Tennis-Profi, so sind die beiden jetzt wie ein Herz und ein Geldbeutel in Südostasien unterwegs, um die dortige Kulturwelt für die Sangeskunst des Germanen-Paares zu öffnen.

Ohnehin gibt es unter den Stars drei streng getrennte Kasten. Oberschicht: Musiker, die auf (astronomisch gut bezahlte) Konzerte in Südafrika ganz verzichten. In der Untendurch-Schicht landen Leute wie Laura Branlgan, die im Apartheid-Staat auftreten. Laura steht jetzt dafür in den USA auf der schwarzen Liste und hat Probleme, dort Engagements zu kriegen. Tja — und dann gibt es noch Thomas & Nora. Die spielen im Burenland und kommen auf keine Schwarze Liste.

Wesentlich mehr Aufmerksamkeit genießt dagegen die resonanzraumstarke Sabrina Beim Montreux-Rock-Festival jedenfalls vergaßen alle anwesenden Fotografen ihre Termine, als die dralle Doppel-Drüse in den Pool sprang, bekleidet mit einem roten Nichts, das sich im Wasser zu einem rosa Garnichts verflüchtigte. Auf ihre Umfang-reiche Selbstvermarktung angesprochen, fand sie philosophische und höchst intellektuelle Worte (Originalzitat!): „Ich habe viel bessere Titten als Samantha Fox.“

Noch erheblich mehr Hirn bewies Ober-Head David Byrne bei der Cover-Gestaltung des aktuellen T a I k i n g -Heads-Albums. Als Model, das beweist unser Foto, bewarben sich (von links): Wilfried Jung (Managing Director EMI Europa), Ronny Regen (A&R Afrika, Schwager von Bubbles) und Helmut Fest (EMI Electrola-Geschäfrsführer). David Byrne entschied sich spontan für den Affen in der Mitte.

Vom Tierreich ins ehemalige „Reich des Bösen“: Paul McCartney nützt die warme Glasnost-Thermik voll aus und veröffentlicht das Album BACK IN THE USSR in Rußland. Pech für Pauls West-Fans: Die LP mit 13 klassischen Rock’n’Roll-Krachern erscheint vorerst nur in Gorbi-Land. Ob er auch der leibliche Vater ist, verrät nur der Gen-Test, der im gesicherten Safe eines Hamburger Arztes liegt. Macht nichts, Udo Lindenberg kümmert sich auch so rührend um die beiden JungRocker Hauden & Lukas, zuletzt als Gäste auf Udos Feuerland-Revue zu hören. „Kopfhörer“ heißt ihre erste Single. Die Berufsjugendlichen von AC/DC schauen da ganz schön alt aus.

Am ältesten aber sieht jetzt der Dealer unseres 1 Vertrauens, Hansf Dujmic aus: In seiner Wiener Wohnung setzte er sich den finalen Schuß. Der Mitbegründer des Austro-Pop und „Tatort“-Schauspieler, seit Jahren heroinsüchtig, erkannte zu spät, was wir schon lange wissen – Die Drogen logen.