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Das ist weder frauenfeindlich noch sexistisch, das ist pure, wahre Statistik: 74 Prozent aller Frauen ändern nach spätestens fünf Jahren Ehe oder Beziehung ihr Outfit drastisch. In der Regel sind vier Veränderungen zu beobachten: Sie schneiden ihre Haare kurz, drehen Lockenwickler ein, tragen karogesteppte, altrosafarbene Nylon-Morgenmäntel und fangen an zu rauchen. Cyndi Lauper, der Mode-GAU der Achtziger, war hartnäckiger – bei ihr fing es erst nach acht Jahren Beziehung mit Manager/Freund Dave Wolff an. Jetzt sind ihre Haare kurz und noch dazu schwarz gefärbt. Dave versucht bereits krampfhaft gegenzusteuern, wenngleich mit sehr fragwürdigen Mitteln: „Seitdem sie so komisch aussieht, haben wir strikt getrennte Schlafzimmer.“

Aber das konnte dem (nach übereinstimmender Aussage der weiblichen ME/Sounds – Mitarbeiter) „schönsten Mann des Rock ’n‘ Roll“ auch bald blühen. Der kanadische Funk-Rocker Dan Reed wollte nie mehr ein Haar in der Suppe finden und rasierte sich wild entschlossen die bauchnabellangen Locken ab. „Mir ist das total auf den Nerv gegangen“, lacht er jetzt (noch), „jeden Tag mußte ich die blöde Matte waschen.“ Ob sich Freundin Doris allerdings mit der noch verbleibenden Körperbehaarung von Dan auf Dauer zufrieden geben wird, bleibt ungewiß. Im Moment leitet sie noch der Mut der Verzweiflung: „Dan ist so schön. Und jetzt sieht man endlich mal das ganze Gesicht.“

Matte, die Dritte: Als sich kürzlich Guns’N’Roses-Gitarrero Slash und Sänger Lenny Kravitz in Los Angeles trafen, tauschten auch sie Haar-Tips aus. Kravitz, vom splissgeplagten Slash auf die dichten Dreadlocks angesprochen: „Hey, Mann, das ist das geilste, Mann, einfach niemals bürsten, Mann.“ Kravitz war von seinem Fan Slash vorher angerufen worden, weil er Tips für die neue Roses-Produktion haben wollte. Kravitz erklärte ihm sein intimes Studio-Geheimnis: „Der Sound muß so trocken wie ein frischgewickelter Baby-Arsch sein. Ganz einfach, Mann – kein Hall, ’ne Menge Lärm und alle Regler am Pult zum Anschlag hochreißen.“

Bis zum Anschlag vollgepumpt mit Drogen – diese Zeiten sind für James Brown endgültig vorbei. Im Gefängnis ist er absolut trocken geworden. Dieses neue Lebensgefühl will der 56jährige jetzt auch an junge Menschen weitergeben – schon nach 15 Monaten seiner sechsjährigen Haftstrafe ist Brown wegen guter Führung aus dem State Park-Gefängnis von Columbia/South Carolina in eine Resozialisierungs-Anstalt verlegt worden. Er hat tagsüber Ausgang, muß aber jeden Abend in das kaum bewachte Gebäude zurückkehren. Brown produziert dort Radio- und TV-Beiträge, in denen Jugendliche vor den Gefahren von Drogen und Alkohol gewarnt werden.

Kleinvieh macht zwar auch Mist, aber wer ärgert sich nicht über die 4,50 Mark, die er jeden Monat in Kleingeld mit sich rumschleppen muß? Sie klappern auffällig in der Tasche, tragen an heiklen Stellen unter der Hose auf und drücken unangenehm auf diverse Weichteile. Diese Pein hat jetzt ein Ende. Warum? Bitte umblättern!

Ein raffinierter Plan, der um ein Haar aufgegangen wäre: „Ich habe mir deshalb so junge Musiker in meine neue Band geholt“, gestand Ex-Zeppelin Robert Plant vor wenigen Wochen, „weil dann endlich wieder junge Groupies in die Carderoben kommen.“ Fast hätte es geklappt – die weiblichen Horizontal-Fans kamen zwar bei den drei Test-Gigs, die Plant in kleinen US-Clubs spielte, hinter die Bühne, zogen dann aber mit Schlagzeuger und Bassist ab. Plant, neuerdings stets das Cover-Symbol seines letzten Albums MANIC NIRVANA (blauer Seidenschal) um den Hals gewickelt, trägt sein Los als Rock-Opi mit Fassung – er sucht und findet Trost bei den fülligen und reifen Bauchtänzerinnen des „Nirvana“-Etablissements in New York.

Göttlichen Trost hat dagegen Billy Idol gefunden, behauptet zumindest seine Mutter Joan Broad. Nach dem Motorrad-Unfall saß sie lange Abende bei ihrem Sohn am Krankenbett und las ihm aus der Bibel vor: „Am liebsten hörte er die Offenbarung des Johannes.“ Ausgerechnet der alte Lästerer Billy soll eines Abends sogar die Kommunion empfangen haben. Mammi hofft jetzt: „Ich bete täglich zu Gott, daß mein Junge für immer gläubig bleibt.‘

Auch das muß man glauben: ME/Sounds hat keine Kosten und Mühen gescheut, um seinen Lesern das lästige Kleingeld-Schleppen, das den monatlichen Weg zum Kiosk so beschwerlich macht, zu ersparen. Wir sind deshalb besonders stolz, heute mitteilen zu dürfen: Deutschlands führendes Musikmagazin gibt’s ab sofort für ein einzelnes Geldstück. Mit fünf Mark sind sie dabei!

Der schnöde Mammon, wie sehr hat er doch die Freunde an der Wiederverwurstelung Deutschlands gedämpft. Der Taumel über dem Mauer-Stumpf hat sich nun gelegt, Nüchternheit macht sich breit ob des hohen Preises, den die Verwachsung kosten wird. Eine schlimme Folge des gesamtdeutschen Kultur-Waberns müssen wir schon jetzt erdulden: Ein Männermagazin (West) hat die Glitsch-Combo Juckreiz aus Magdeburg rübergeholt, deren „Sängerin“ Kerstin Schienemann zwar mit Vokal-Kunst, niemals aber mit ihren körperlichen Reizen geizt. Wir meinen: Wen juckt’s?

Sie muß allerdings mit ihren Reizen im Moment etwas haushalten: Gloria Estefan brach sich mehrere Halswirbel, als der Tour-Bus ihrer Band Miami Sound Machine in Scranton/ Pensylvania gegen einen Baum schleuderte. Inzwischen geht es ihr besser, sie durfte nach zwei Wochen Krankenhaus sogar mit einem Privat-Jet, den sie sich vom Kollegen Julio Iglesias auslieh, auf die heimische Star Island/ Miami zurückfliegen. Sogar zu Scherzen ist sie schon wieder aufgelegt: „Ich hätte nicht mit einer Linienmaschine fliegen können. Bei den dikken Drähten, mit denen sie mir die Wirbelsäule geflickt haben, wäre ich niemals durch die Metall-Detektoren am Flughafen gekommen.“

Auch sie kommt mit dem Flieger: Madonna landet mit ihrer „Blond Ambition“-Toumee im Juli für drei Open Air-Konzerte auch in Deutschland. In den USA sorgte derweil ihr Tour-Plakat für Trubel: Der prüden „New York Times“ war sogar das winzige Eckchen ihres Brüsterls, das die blonde Sängerin auf der entsprechenden Anzeige zeigt, zu gewagt (siehe Foto). Die gestrengen „Times“-Sittenwächter spritzten es kurzerhand zu.