Peter Maffay, Chemnitz, Sachsenring


Es ist so ein Tag, An dem uns die ewigen Lehr des Lebens in Erinnerung gerufen werden. Zum Beispiel diese hier: Puhdys-Konzerte sind nicht für Rezensenten, sondern fürs Publikum. Auch nach 29 Jahren Puhdys läßt keiner der Beteiligten locker. Die Jungs um Dieter „Maschine“ Birr nicht, und die Sachsen vom Sachsenring schon gar nicht. Aber noch der größte Puhdys-Schmäher konzediert nach dem grundsoliden Vorprogramm-Auftritt, daß es eben Dinge geben muß, die Bestand haben. So wie die Maffay-Band, aus der man als Musiker (noch eine Lehre) wohl nur aufgrund des eigenen Heimgangs demissioniert. Carl Carlton (in der Rolle von Keith Richards), Frank Diez (Eric Clapton), J.J. Kravetz (Floyd Cramer), Maffay (als er selbst) und Co. präsentieren eineinhalb Stunden homogenen, geradezu improvisationstollen Deutschrock. „Freiheit, die ich meine“, „Dich zu sehn“, „Wapi Yo“ (mit Gast Lokua Kanza) – kristallklar ist der Sound, eindeutig die Message: Rock’n’Sympathy. Am Ende „Über 7 Brücken muß du gehn“ und „Sonne in der Nacht“ – man liegt sich in den Armen. Dagegen kommt Co-Headliner Eros Ramazzotti mit seinen, hüstel, Balladen nicht an. Nach Maffays Emotionsrausch verströmen Eros‘ Kanzone ein gewisses Phlegma. Letzte Lehre (für den Veranstalter): Zieh‘ dein As nie vor’m Finale aus dem Ärmel!