Peter Maffay – The Singer, not the Song!


Sie kennen sich mit 15 Jahren und sind unzertrennlich: Der Papst unter Deutschlands Veranstaltern und sein berühmter Star vom Starnberger See, Maffay.

Der stupide Vorwurf, hier wäre ein Schlagersänger am Werk, begleitete ihn seine ganze Entwicklung. It’s not the song, it’s the singer. Was Maffay aus seinen Liedern macht, ist eine eigenwillige Interpretation mit seiner unverwechselbaren Stimme. Und die Menschen spüren das. Wenn große Namen des englischen und amerikanischen Rock’n’Roll eine Dortmunter Westfalenhalle einmal füllen, sind wir glücklich. Werden sie zweimal gefüllt, sprechen wir von Weltstars. 1990 war die Westfalenhalle bei Peter Maffay dreimal ausverkauft. Mit „Tabaluga und Ulli live“ können es 1994 sechsmal und mehr werden. Das sind Dimensionen, die man sich einmal klarmachen muß.

Seine härteste Bewährungsprobe bestand Peter Maffay auf der Tournee der Rolling Stones 1982. Der leider tödlich verunglückte Konzertpromoter Bill Graham und ich saßen damals gemeinsam in Paris und überlegten: ‚Was können wir tun, um diese riesigen Stadien zu füllen?‘ Bill fragte mich: ‚Welcher Rockmusiker verkauft in Deutschland die meisten Platten?‘ Ich sagte: ‚Peter Maffay‘. Und dann habe ich einen großen Fehler gemacht. Ich bestand darauf, daß Peter Maffay nicht vor der J.Geils Band spielen sollte: ‚Mein Künstler Peter Maffay ist kein Opener, er spielt vor den Stones‘, und ich habe mich durchgesetzt.

Die J. Geils Band ihrerseits heizte kräftig ein. ‚Do you want Schlager or Rock’n’Roll?‘, rief der Frontmann in die Menge, und sie skandierten ‚Rock’n’Roll‘ zurück. Peter Maffay erlebte eine ungeheure Ablehnung. Jeder andere wäre krank geworden. Er sagte jedoch kein einziges Konzert ab, obwohl er schwer erschüttert war. Die Gemüseteile hagelten nur so auf die Bühne, ein besonders hartes Teil zertrümmerte sogar die Gitarre von Maffays Sideman Johnny Tarne. Peter Maffay hat gekämpft und durchgespielt. In dieser Hölle gewann er eine ungeheure Menge neuer Fans. Im Münchner Olympiastadion verlangte das Publikum zwei Zugaben. Auf der anschließenden Tournee erreichten wir einen Zuwachs von 34 Prozent. Dos ist Peter Maffay, und nichts erklärt Peter Maffay besser als diese Situation.“