101ers – Elgin Avenue Breakdown
Diese Platte ist ein Klassiker. Sie präsentiert den Wendepunkt in der englischen Clubmusik Mitte der 70er Jahre. Bands wie Ducks Deluxe, Brinsley Schwarz oder Bees Make Honey hatten das Zeitliche gesegnet, die „Pubrock-Ära“ war sanft verschieden, Neuorientierung allerorten. Und: Der musikalische Umsturz stand unmittelbar bevor. Aus dieser Zwischen-Zeit stammen die zwölf Songs der 101ers, einer Gruppe, die im Mai 1974 bis Juni 1976 existierte. Der Sänger und Rhythmusgitarrist war kein Geringerer als Joe Strummer, am Schlagzeug saß Richard Dudansky (später bei den Raincoats), Dan Kelleher und ein gewisser Mole zupften abwechselnd den Baß, als Leadgitamst fungierte der ganz ausgezeichnete Clive Timperley. Mit Titeln wie „Ietsagetabitarockin'“ oder „Motor Boys Motor“ auf der einen und „Sweet Revenge“ oder „Surf City“ auf der anderen Seite
werden noch einmal die Pole aufgezeigt, zwischen denen sich auch die großen Ducks Deluxe bewegt hatten: kantiger R & B hier, melodiöse Dreiminuten-Preziosen da. Die drei weiteren Studiotracks „Silent Telephone“, „Sweet Of The St. Moritz“ und „Keys To Your Heart“ halten das Qualitätsruveau. Fünf Live-Aufnahmen (es gibt nur wenig aus jener Zeit Erhaltenes) ergänzen das Album. Per Recorder Roundhouse/mitgeschnitten, sind sie zwar nichts für Halfspeed-Fetischisten, vermitteln aber – und nur das zählt – ein echtes, atmosphärisches Stimmungsbild: „Monkeybusiness“, „Shake Your Hips“, „Gloria“. Songs von gestern und vorgestern, aber mit dem Drive von morgen – als hätte man es nicht erwarten können, in den heißen Sommer von ’76 zu kommen. ELGIN AVENUE BREAKDOWN ist ein musikgeschichtliches Dokument. Die LP macht außerdem bewußt, daß seitdem schon wieder sechs volle Jahre vergangen sind.
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