13 & God – 13 & God

„Wo sollen denn da The Notwist sein“, rufen die ganz Genauen, die nicht zu entdecken scheinen, worauf sie insgeheim gehofft haben: auf eine neue Platte von The Notwist. Dies ist eine neue Platte von 13 & God, ihre erste obendrein. Und es gibt keine letzte Gewißheit, wer denn nun 13 und wer Gott ist, gleichwohl auf dem CD-Cover die Zuständigkeiten in Klammern erklärt werden: („the notwist & themselves“), in dieser Reihenfolge. Die Geschichte von der Band oder der Platte, die mehr ist als die Summe ihrer Teile, darf für 13 & GOD noch einmal ins Transkontinentale transkribiert werden: Das Aufeinandertreffen von sechs Musikern aus zwei Ländern, von Micha und Markus Acher und Martin „Console“ Gretschmann und Doseone und Jel und Dax macht glücklicherweise noch keine Supergroup. Pop-Architekten aus dem Land der Holzbläser und Quengelbenget mit Anticon-Nachweis. Paßt, weil es vielleicht nicht paßt. Gemeinsam haben sie ein Spielfeld bestellt, was dort passierte, war unvorherhörbar. Freunde beider Communities (Valerie Trebeljahr von Lali Puna und Steffi Böhm von Ms. John Soda. Why? und Pedestrian von Anticon) übernahmen kleine Gesangs-Geräusch-Aufgaben.13 & God ist, 50 die offizielle Sprachregelung, „eine Gruppenlösung zur Besänftigung des inneren Ichs“. Wie diese Lösung genau funktioniert, ist schwer nachvollziehbar. Die Idee zum gemeinsamen Album entstand während der letzten von zahlreichen Pannen in einem Tourbus. Festgesessen, Zwangsmotelisierung, gemeinsame Stunden im Nichts. Wenn man Bilder für diese Platte bestellen müßte, dann wären sie in diesen Regionen zu suchen. Die Stücke ziehen wie eine Sammlung von Soundtracks am Ohrvorbei, die Gitarren subtil gezupft, die Beats ins Feuer geworfen, manipulierte Stimmen aus dem großen Manipulator Amerika. Und als die Platte noch nicht ganz fertig ist, spielen sie eine Serenade für Cello und Stimme, sieben Minuten Eiszeit: „There are footprints embraced for out an the frozen lake face I depressed and kept from quite some cold ago“. Es ist kein Rock, kein Pop, kein Elektro-Rap. Es ist der Unterschied, der hier zu Musik wird, gesampelt, handgenäht, bestaunt. P.S.: Die neue Platte von The Notwist braucht noch ein. zwei drei Weilchen.

VÖ: 18.4.

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