22 Pistepirkko – Downhill City
Beim Münchner Filmfest im Juni gab es ihn schon zu sehen, den neuen Film mit Franka Potente. „Downhill City“ ist eine deutsch-finnische Co-Produktion, die Anfang 2000 (nicht allerorten) im Kino, später auch als „Kleines Fernsehspiel“ im ZDF laufen wird. „Downhill City“ ist auf seine Weise ein Musikfilm: „Das Filmscript ist definitiv unter dem Eindruck der Musik von 22 Pistepirkko entstanden“, versichert der Filmemacher Hannu Salonen. Als klar war, daß das Trio nicht nur den Soundtrack für „Downhill City“ produzieren, sondern auch „die Band“ auf der Bühne des „Roten Salons“ in Berlin mimen würde, gingen Salonen, Potente und der zweite Hauptdarsteller Sebastian Rudolf auf ein 22 Pistepirkko-Konzert. Sie waren begeistert. Schwierig ist es jedoch für eine Kapelle, bei deren Musik in den Köpfen ohnehin Filme ablaufen, zum Leinwandgeschehen begleitend zu musizieren. Offensichtlich sollten sich die drei Finnen auch nicht darauf beschränken, sondern mit ihrem Soundtrack quasi einen dritten Hauptdarsteller installieren. Komplette Songs stehen gegenüber (atmo)sphärischen Bluesgitarren und anheimelnden synthetischen Instrumentals in der Überzahl. Doch nach dem meisterlichen Vorgänger ELEVEN will Downhill City auch nicht als eigenständiges Album genügen. Neben zwei, drei leider lediglich ordentlichen Standards, die im ELEVEN-Stil einer ZweitverwertUng bekannter Ideen gleichkommen, befördern 22 Pistepirkko das durchs Unterbewußtsein schleichende „Coma Moon“-Sample zum eigenständigen Instrumental („Doris Drives Away“) und schütteln das ELEVEN-Stück „Let The Romeo Weep“ in einem „Flamenco Mix“ heftig durch. Momentan mag das Gesamtwerk den Finnenfreund noch etwas ernüchtern, doch wenn diese Beats, Bleeps und Bluesriffs erst einmal gemeinsam mit Franka und Sebastian durchs nächtliche Berlin streifen – PK Keränens nasale Stimme schon zwei, drei Gassen voraus-wird dieser Soundtrack noch ein ganzes Stück wachsen. Also: Hoffen wir, daß der Film was taugt.
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