707 – Mega Force

Es ist wieder einmal an der Zeit, eine geräumige Schublade mit allerdings alten Zöpfen zu öffnen. „City-Rock amerikanischer Prägung“ soll darin Platz finden. In diese Sparte fällt angeblich, was die Band 707 auf ihrer jüngsten LP musikalisch treibt – vorausgesetzt, man traut der Werbung. Wenn nicht, kommt einfach, na was wohl, ein noch unbekannter Foreigner/Joumey-Ableger zum Vorschein. Und auch der Titel des nunmehr dritten Anlaufs ist geborgt – und zwar vom Science Fiction-Spektakel gleichen Namens.

Daß man aber auch ohne diese werbewirksamen Zuschüsse ganz gut auf eigenen Füßen stehen kann, beweist eindrucksvoll der Opener „Mega Force“: Zum Auftakt kurzes Keyboard-Geplänkel, dann kommen die fünf energisch zur Sache. Schnörkelloser Hardrock, ein kompakter Rhythmus und dazu Kevin Chalfant’s füllige Stimme (mit leichtem Steve Perry-Touch). Vor allem die beiden Gitarristen, Kevin Russell und Tod Howarth, sorgen mit kernigen Riffs, wie in „Hell Or High Water“, für anhaltende Spannung.

Selbst die wenigen, allzu seichten Balladen oder auch AC/DC-Anklänge in „No Better Feeling“ können den Eindruck nicht trüben, daß der Band eine beachtliche Vorstellung gelungen ist.