A Tribute To… Die Goldenen Zitronen

Ein Denkmal den großartigen Fürimmerpunkern nach eigener Fasson - mit vielen Hämmerchen gehauen, hübsch krumm und schief also.

Es geht hier um die obersten Agitpropper im Land, da gehört Meckern dazu. Also: Die Idee mit der Nachahmung des Velvet-Underground-&-Nico-Coverartworks für diesen Sampler ist ja schon mal eher so… Banane. Und die mit den Interpretationen von Zitronen-Songs durch übliche Verdächtige wie Bernadette La Hengst, Wolfgang Müller (Die tödliche Doris) & Max Müller (Mutter), Station 17 sowie durch Unbekannte wie Interstate 5, Kampfhund Calactica und Die Strafe, die aber allesamt ebenfalls irgendwie links und dagegen sind… hat auch nicht so den Kernapfelbiss. Soll doch lieber mal jemand Sido oder Udooo mit Interpretationen von „80 Millionen Hooligans“ oder „Alles, was ich will (Nur die Regierung stürzen)“ beauftragen. DAS würde Reibung geben. Aber wollen wir nicht ungerecht sein: Die Macher vom Minilabel Major Label wie auch die Musikanten haben sich viel Mühe gegeben, der Idee von Freiheit und Verweigerung im großzügig erweiterten U-Musik-Rahmen nach dem großen Vorbild aus Hamburg gerecht zu werden. Die Slut-Bruderband Pelzig aus Ingolstadt verteidigt im oberbayerischen Idiom „Meine kleine Welt‘ Japanische Kampfhörspiele reißen das ohnehin hysterische „Diese Menschen sind halbwegs ehrlich“ zum Grindpunkterror auf, Rainald Crebe überhöht „Für immer Punk“ zur Klavierballade. Mit Grenzgängern wie der Party-Rock’n‘-Roll-Kapelle Los Banditos und der Mittelalterband Inspeculum kommen zudem Musiker zum Zuge, die fast zwangsläufig noch viel eigenwilliger vorgehen-neue Erkenntnisse bringt das allerdings keine. Knarf Rellöm, Peters und die Gebrüder Müller lassen das Covern ganz bleiben, sondern machen sich mit Songs zu und Reaktionen auf die Goldies einen ganz eigenen Reim. Interessant ist fast alles hier, aber in 23 Vorstößen am Stück noch viel anstrengender als jede als ach so aufreibend verschriene Zitronen-Platte.

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