A Tribute Toloni Mitchell
Es hat in den letzten Jahren überflüssige Tribute-Alben zuhauf gegeben, dieses hier war allerdings überfällig: Dassesbisher noch kein Albentributean Joni Mitchell und überhaupt verblüffend wenige Cover-Versionen ihrer Songs gegeben hat, erstaunt angesichts ihrer Bedeutung als Songschreiberin. Nun gibt es endlich ein solchesTribute-Projekt.undmitActsvonBjörküberk.d.langbis hin zur Jazzlady Cassandra Wilson ist es durchaus standesgemäß besetzt. Doch auch unter diesen Hochkarätern gelingt es niemandem, den einzigartigen Mitchell’schen Flow, diese ganz spezielle Kombination aus sprachlicher Finesse und rhythmischer Virtuosität zu kopieren, der der Kanadierin einst den Crossovervom Folk in jazzige Gefilde so leicht machte. Dafür lassen fast alle Interpreten Mitchells Songjuwelen in ungewohntem Licht funkeln: Sufjan Stevens etwa stattet „Free Man In Paris“ mit ornamentaler Arrangement-Pracht aus. Sjörk verwandelt „The Boho Dance“ in kristallin unterkühlten Kunstpop, der pop-affine Jazzpianist BradMehldau kombiniert bei seiner Interpretation von „Don’t Interrupt The Sorrow“ in Jarrett’scher Manier gospelige Riffs aus der linken Hand mit impressionistisch-luftigen Linien aus der Rechten. Die Damen Cassandra Wilson. Annie Lennox, Emmylou Harris, k.d.lang und Sarah McLachlan nähern sich dem Mitchell-CEuvre mit dergleichen respektvollen Hingabe wie Elvis Costello und Ex-Joni-Lover James Taylor. Zeitlose Songkunst in würdigen, interessanten Interpretationen, nurein halber Ausfall (dersonst so famose CaetanoVeloso kommt mit seiner folkloristischen Lesart von „Dreamland“ nicht recht vom Fleck). Derabsolute Überraschungscoup des Albums aber gelingt ausgerechnet Prince, der in „A Case Of You“ ausnahmsweise mal alle Produktionsmätzchen sein lässt, stattdessen Vocals in Curtis-Mayfield-Manier mit Pianoakkorden voller Cospelglut unterlegt(und damit beim Rezensenten vom ersten Takt an Gänsehaut-Feeling erzeugt).
vö: 27.4.
»>www.jonimitchell.com
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