According To The Rolling Stones

So etwas Ähnliches (nur viel pompöser) gab’s vor einigen Jahren mit der BEATLES ANTHOLOGY Schon einmal. Und wie bei den Fab Four stehen auch im Falle der faltigen Altmeister am Ende der Lektüre nicht eben großartige neue Erkenntnisse. Macht aber nichts, schließlich weiß man längst über fast jeden einzelnen Tag ihrer 41 Jahre währenden Geschichte Bescheid. Die Fakten also sind es nicht, die diesen Schinken zum unverzichtbaren Bestandteil jeder Stones-Bibliothek machen. Es ist die Authentizität. Es ist die direkte, oft durch keinerlei Objektivität gefilterte Sicht der Dinge, die in den patchworkartig kombinierten Aussagen der Herrschaften zutage tritt. Und es ist die eindrucksvolle Personality der Protagonisten, die durch jedes Statement schimmert. Jaggers diplomatische Souveränität, Richards“ ruppig-pointierte Weltsicht, Watts“ lakonisches Understatement und Woods vitale Direktheit. Überraschend ehrlich und fern eitler Selbstbeweihräucherung sind die Statements, auch die zu den dunkleren Stunden (Brian Jones‚ Rauswurf, Toronto 1977, der Jagger/ Richards-Zwist der 80er). Und immer wieder offenbaren sie ebenso überraschenden Humor. Natürlich kann man fragen, warum nicht Brian Jones in dokumentierten Zitaten an dieser Reise teilnimmt, ebenso Bill Wyman, der allerdings seine Sicht der Dinge schon mehrmals in dicken Schwarten niedergelegt hat. Dennoch ist das Buch eine Fundgrube für alle, die wissen wollen, was in den Schädeln dieser britischen Vorstadtbengel vorging, als sie all dies angerichtet haben.