AC/DC :: Let There Be Rock
Rock-Purismus -die unvollständige TV-Chronik der frühen Jahre.
Der Mythos des Rock’n’Roll ist immer dann am stärksten, wenn er Unvorgesehenes, Mysteriöses oder gar Tragisches zu bieten hat. Wie bei Ur-Rolling Stone Brian Jones, Doors-Sänger Jim Morrison, Gitarren-Virtuose Jimi Hendrix, Blues-Göttin Janis Joplin, Nirvana-Chef Kurt Cobain sie alle starben jung, geliebt von Millionen und sind bis heute unvergessen. Bon Scott, von 1974 bis zu seinem tragischen Ableben am 19. Februar 1980 Originalsänger von AC/ DC, reiht sich nahtlos ein in besagte Riege. Sein raunziger, rau-energischer Gesangsstil, seine süffisant zweideutigen Texte und sein animalisches Äußeres prägten den Aufstieg des 1973 gegründeten Quintetts aus dem australischen Adelaide maßgeblich. Und obwohl die Formation erst nach seinem Tode mil Nachfolger Brian Johnson zu weltweiten Superstars avancierte, beharren Puristen noch heute auf Scotts unersetzliche Qualitäten. Abgesehen von den sechs Onginalalben und diversen weiteren Raritäten blieb von dem kürzlich vom britischen Magazin Classic Rock zum Rock’n’Roll-Perfomer Nummer eins gekürten Scott leider nur die mitunter verklärte Erinnerung in den Köpfen von Zeitzeugen. Auch die knapp 100minütige Dokumentation let there BE ROCK wird daran nur wenig ändern. Ursprünglich eine inoffizielle, von akribischen Fans als Bootleg in Umlauf gebrachte VHS-Retrospektive mit internationalen TV-Aufzeichnungen der Jahre 1976 bis 1980, entschied sich das AC/DC-Lager. anstatt gerichtlich dagegen vorzugehen, das Ding mit einem Minimum an technischem Aufwand selbst in Umlauf zu bringen. Dementsprechend schwanken Bild- und Tonqualität – von digitaler Finesse und 5-1- Surround-Sound keine Spur. Doch gerade das macht den Reiz aus. Grandios ein 37minütiger Konzertmitschnitt aus Glasgow vom 18. März 1978, professionell aufgezeichnet von Scottish TV mit furztrockenen Versionen von u.a. „Rock’n’Roll Damnation‘, „Dog Eat Dog“ und „Riff Raff“ Nicht minder spektakulär gestaltet sich eine weitere Live-Einspielung vom 13. Juli 1979 im holländischen Arnhem für die TV-Reihe „Countdown‘. Raritätenstatus genießen sicherlich die beiden frühesten Artefakte „Baby. Please Don’t Go“ und „Problem Child“ aus dem Jahr 1976 fürs australische Fernsehen. Erstaunlich energetisch auch jener dreiteilige, wenige Tage vor Scotts Tod für die spanische Musikshow „Aplauso“ eingespielte Auszug aus dem letzen Scott-Longplayer Highway To Hell. Ein fulminantes, knapp zehnminütiges „Sin City“ aus der legendären US-Reihe „Midnight Special“ und eine nicht minder druckvolle Version von „Highway To Hell“ aus der lange verblichenen ZDF-Musikshow „RockPop“ runden die unverzichtbare Hommage an Bon Scott ab.
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