Achim Reichel – Wilder Wassermann – Balladen und Mythen :: Germanica

Typisch Achim Reichel: Der Ex-Rattle hat im Verlauf seiner vier Jahrzehnte währenden Karriere manchen Haken geschlagen, vom Beat der frühen Tage zu drogenbeeinflusster Psychedelia zu rockigen Seemannsliedern zur Zusammenarbeit mit den Kultpoeten Kiev Stingl und Jörg Fauser. Keine Frage: Der 58-Jährige ist personifizierte deutsche Rockgeschichte und stets für eine Überraschung gut. Für WILDER WASSERMANN greift er ein Konzept auf, das er schon 1978 für REGENBALLADE erprobt hatte: Werke deutscher Dichter und Denker -hier Goethes „Erlkönig“, „Belsazar“ und „Das Lied von der Loreley“ von Heinrich Heine, Theodor Storms „Walpurgisnacht“ und andere – in einen popmusikalischen Kontext zu stellen. Aber keine Angst, von spießigem Bildungsbürgertum ist der launige Dreiviertelstünder Lichtjahre entfernt. Akkordeon und Fiedel, Flöten und Mandolinen, Gitarren, Bass und Schlagzeug sorgen für ein stimmungsvolles, entspanntes Backing zwischen sumpfigem Rootsrock und Folk (gern auch irischer Provenienz), Cajun und Ska, mal ansteckend fröhlich, dann wieder angemessen dramatisch.

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