AFX – Hangable Auto Bulb
Wenn Richard D. James seine Musik nicht unter dem Pseudonym Aphex Twin, sondern als AFX veröffentlicht, dann ist das ein Zeichen für musikalische Experimentier- und verkäuferische Limitier-Lust. Mit Hangable Auto Bulb erschienen im Oktober1995 und im Januar 1996 zwei streng limitierte Vinyl-EPs. Sie markierten den Übergang zwischen Aphex Twins Acid-beeinflußtem Hardcore Techno/Ambient und der abstrakten und komplexen Experimentalelektronik, die ab dem 1996er Richard D. James Album zu seinem Markenzeichen wurde. Das war gleichzeitig der Übergang von Techno von einer Musik für Tänzer zu einer Musik für Stubenhocker, weil der hohe Abstraktionsgrad der Aphex-Twin-Musik keine Gnade für koordinierte Körperbewegungen hatte. Auf Hangable Auto Bulb experimentierte Aphex Twin zum ersten Mal mit Breakbeats, die allerdings weit weg waren von dem. was Mitte der 90er Jahre State of the art war – mit Ausnahme der Arbeiten seines Warp-Labelkollegen Squarepusher. Um die komplexen, verschachtelten Beats drehten sich abgehackte Sounds, bizarre Collagen und ambiente Soundscapes, was vielleicht am besten auf „Custodian Discount“ nachzuhören ist. Das Erstaunliche: Diese Musik klingt zehn Jahre später immer noch „neu“ und ungewöhnlich, was eine Ahnung davon gibt, wie sehr Aphex Twin seiner Zeit voraus war, oder davon, wie sehr seine Zeitgenossen damals der Gegenwart hinterherhinkten.
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