Alan Parsons – On Air
Auch dem aktuellen Doppelalbum von Alan Parsons, das aus einer Audio-CD und einer CD-ROM besteht, ist wieder anzuhören, daß der Engländer im Hauptberuf ausgebildeter Tontechniker und eben nicht Musiker ist. Dem Musikteil dieser limitierten Edition hat er eine blitzsaubere Produktion verpaßt, ansonsten hält er sich lieber vornehm im Hintergrund. Der Songtüfüer und Handwerker vezichtet größtenteils auf akustische Eigenleistungen bzw. kompositorische Beiträge und überläßt langjährigen Wegbegleitern (u.a. Stuart Elliott) sowie prominenten Gästen (Christopher Cross, Eric Stewart von 10cc, John Giblin, früher bei den Simple Minds) die Aktivitäten im Spotlight. Sie alle haben in Parsons Auftrag einen teils passablen, teils ärgerlichhohlen Erwachsenenpop der Sparte „Pomp, Protz und Prunk“ zusammengewerkelt. Ausgestanzte Sound-Schablonen und Bombastorgien bestimmen erneut das Songgeschehen, Pink Floyd lassen wiederum grüßen. Wesentlich besser gelungen ist hingegen die Computer-Disc. Hier gibt’s, der Grundidee des Konzeptprojekts entsprechend, viele interessante Dinge zum Thema „Fliegerei“ zu entdecken, da wird in einem graphisch ansprechenden Screendesign die Geschichte der Luftfahrt nochmal von den Montgolfier-Ballons über die Doppeldecker bis zu den „Apollo“-Mondmissionen aufgerollt, da stellt man legendäre Piloten vor, da zitiert man berühmte Literaten, die den Traum vom Fliegen in ihren Büchern geträumt haben. Diese Features entschädigen dann doch etwas für die bei der Audio-CD erlittenen Hörqualen.
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