Alan Parsons Project – I Robot

Ich muß gestehen, auf dieses Album habe ich mit Spannung gewartet, denn Alan Parsons erste LP, „Tales Of Mystery And Imagination – Edgar Allan Poe“ zählt zu meinen Lieblingsplatten. Die Gefahr, an das Nachfolgewerk zu hohe Erwartungen zu stellen, war demnach groß. Inzwischen habe ich I Robot mindestens zehn Mal gehört und schwanke zwischen Euphorie und Enttäuschung. Eines ist I Robot sicher nicht: so abgerundet, in sich geschlossen und magisch wie die Poe-Vertonung. Dabei hätte die Thematik, der Aufstieg der Maschine und der Verfall der Menschheit, genug Stoff für traumatische und visionäre Schreckensbilder geboten; aber I Robot ist kein konsequentes Konzeptalbum, auch nicht von den Textinhalten her.

Und doch tauchen nach mehrmaligem Hören die typischen Parsons-Merkmale auf, der unausweichliche, bedrohliche Bassund Schlagzeugrhythmus, die hysterischen Chöre und minuziösen Geräuschmalereien. Allerdings, und das läßt die LP eben qualitativ nicht an die erste herankommen, mit vielen Wiederholungen, breitgezogener und weniger konzentriert, aufgelöst durch einen Schuß zuviel Disco-Sound. Abgefangen werden die schwächeren Kompositionen wie „Some Other Time“ oder Don’t Let It Show“ durch ein Stück wie „The Voice“, das für mich eindringlichste der ganzen LP. Gesungen wird es von Steve Harley, der neben Hollie Allan Clarke hier die ansonsten gleichgebliebene Crew ergänzt. Auch „Day After Day“, in dem Parsons eine Atmosphäre einfängt, wie sie früher die Pink Floyd schufen, gehört zu den herausragenden Kompositionen.