ALBERT LEE

Von den drei AL-Gitarristen ist nur er übrig geblieben. Arthur Lee (Love) kam hier nie richtig an, Alvin Lee (TYA) ist seit 15 Jahren auf dem Heimweg. Albert Lee dagegen war eigentlich immer „da“, wenngleich er meist – völlig zu Unrecht – im Verborgenen blühte.

Bei Farlowes Thunderbirds besorgte erden milden Donner, für die ewig angeschmierte Traum-Band Heads, Hands & Feet steuerte er die unglaublichsten Läufe bei, in Claptons Band war er die heimliche Nr. 1 und bei Emmy Harris… nun ja, jeder braucht Geld.

Albert Lee zahlt zu den anerkanntermaßen besten Gitarristen der Rock-Historie – einer, dessen perlender, stets klarer Stil nie kopiert werden konnte. Einer, der es nie nötig hatte, laut zu werden.

Auf seiner zweiten Solo-LP bewegt er sich programmatisch auf den Spuren von Dave Edmunds, aber als bewußter Leisetreter: Country, Rokkabilly, alles modernisiert, aber von. den Wurzeln. Zurückhaltung ist Trumpf wie eh und je, Spektakuläres findet nicht statt. Dafür eine enorme liebe zum Detail, Feinfühligkeit. Songs von Hank Devito und Rodney Crowell (der auch produzierte) ausgesuchte Könner hinter dem blendenden Rampenlicht. Und Albert Lee gehört zu den Wenigen, die das Autoren-Talent des lohn Hiatt erkannt haben.

„Rock’n’Roll Man“ mit fliegendem Solo und Bläsern gehört zu den highlights, ein entschnulztes „On The Boulevard“ und auch „Your Boys“ aus eigener Feder. Daß hier bei Carlene Carters „Madness“ stiebitzt wurde, stört niemanden, ist eher Anstoß für eine Idee: C&A, das wäre kein schlechtes Team…