Amon Düül II – Carnival In Babylon
Peter Leopold, Drums, und Lothar Meid, Bass, haben sich bedauerlicherweise von AMON DÜÜL II getrennt. Auf der vorliegenden LP sind sie jedoch noch dabei und auch Renate Knaupp singt wieder mit. Die DÜÜLS waren von jeher der Deutschen liebstes Underground-Kind. Ob das nach dieser LP noch der Fall sein wird, kann man bezweifeln. Denn ich habe das Gefühl, dass sich die DÜÜLS musikalisch immer mehr von ihrem Publikum entfernen. Man muss sehr viel Verständnis aufbringen, um die thematischen Sprünge innerhalb eines Stückes nachzuvollziehen. Ohne Zweifel, die DÜÜLS waren schon immer recht schwer in ihrer Musik, aber das machte gerade das Besondere aus. Doch wenn diese Stilistik zum Selbstzweck degradiert wird, fällt es einem schwer, die DÜÜLS als Gesamtheit zu begreifen. „“Carnival in Babylon“ deckt ein starkes Anlehnungsbedürfnis an amerikanische Gruppen vom Schlage „“Grateful Dead“, „“Jefferson“ oder „“Quicksilver“ auf. Wenn man sich die Musik genau anhört, fehlt ihnen jedoch das Feeling dazu, sich locker und gelöst mitzuteilen. Sie schaffen es nicht, über ihren eigenen Schatten zu springen, der wie Eisenklötze an den einzelnen Beinen hängt.