Amp – Stenorette / James Plotkin/Mark Spybey – A Peripheral Blur / Tomorrowland – Sequence Of The Negative Space Changes

Drei Platten, deren Gemeinsamkeit sich nicht darin erschöpft, zur selben Zeit auf demselben – famosen – Label (Kranky aus Chicago) zu erscheinen. Vielmehr atmen diese Musiken, um diese nette Wendung aus den 70er Jahren wieder einmal zu gebrauchen, dieselbe Luft, verbreiten dieselbe Atmosphäre und scheinen dieselbe Vision zu haben, indem sie dem Hörer immer einen Takt voraus sein wollen und ihn damit aus demselben bringen. Amp, alias Richard Walker und Karine Charff, bewegen sich auch auf ihrem dritten Album STENORETTE zwischen Ambient-Drone und elektronischem Wohlklang á la Stereolab, und sind immer dann am besten, wenn Space-Rock-Anwandlungen mit Kraut-Zitaten zusammentreffen. Da verzeiht man den beiden selbst den manchmal gar süßlichen Pianoschmelz. Mit Schmelz hat der britisch-kanadische Gitarrenmanipulator James Plotkin (der schon öfters mit unserem Lieblingsknöpfchendreher Mick Harris zusammengearbeitet hat) nichts am Hut. Gemeinsam mit dem Gleichgesinnten Mark Spybey läßt er auf A PERIPHERAL BLUR überflüssigen Schnickschnack weg und taucht tief hinein in die Welt der geloopten, ambienten Gitarrensounds. Musik als ewig fließender Strom, als sanftes, aber überaus eisiges Lüftchen. Bei Tomorrowland schließlich, Steve Baker und Nick Brackney aus Ann Arbor, Michigan, und ihrem SEQUENCE OF THE NEGATIVE SPACE CHANGES weitet sich der Strom, wird breiter, schneller, tückischer und entsprechend lauter, gelangt an die Grenze zum Drone, wagt diese jedoch kaum zu überschreiten.