Raster-Noton

Elektro-Romantik: Blixa Bargeld und Carsten Nicolai proben das Schwelgen im Maschinenpark.

„Ret Marut“. Pause. „Kunst des Verschwindens“. Blixa Bargelds Stimme klingt wie mit einem defekten Mikrofon aufgezeichnet, sie platzt ins Rechnerplingpling von Carsten Nicolai (= Alva Noto) und hinterlässt dort einen Moment der Irritation. Später wird aus der mit den Kürzeln der Künstler betitelten Kollaboration anbb fast ein Pop-Album. Ein Mini-Pop-Album mit großer Strahlkraft. Fünf Tracks reichem dem Dandy und dem Soundinstallateur, ein gewaltiges Schwelgen im Maschinenpark zu inszenieren, die sehr deutsche Verbindung von Techno und Romantik, die mit dem Cover von Harry Nilssons „One“ kontemplativ besiegelt wird, in Blixas bestem Neubauten-Englisch. Zum Finale befördert der Sänger den tot getrampelten amerikanischen Folksong „I Wish I Was A Mole In The Ground“ in die digitale Eins-Null-Welt und damit ins Leben, wie wir es zu kennen glauben, in einen Fluss aus elektronischem Klicker-Klacker. Schöne neue Welt, so schnell bist du wieder verschwunden.

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