Anna B Savage

A Common Turn

City Slang/Rough Trade (VÖ: 29.1.)

Die Britin kultiviert inmitten eines Elektronik-Gitarrenfiebers die entwaffnende Gewalt des Gesangs.

Als Anna B Savage im Februar 2020 die Single „Chelsea Hotel #3“ veröffentlichte, konnte kaum jemand ahnen, dass A COMMON TURN, das angekündigte Debütalbum der Britin, noch viele Monate auf Halde liegen würde. Mit tief atmender Stimme sang die 21-Jährige ihren an Leonard Cohens Klassiker „Chelsea Hotel #2“ angelehnten Song, in der eine Frau die Rolle der Muse aufgibt und Sex aktiv und in ihrem Sinne definiert.

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Nina Simone kämpfte mit ihrer Blackness, sie hat immer wieder gefragt, wie eine schwarze Künstlerin klingen darf. Anna B Savage erobert nun als weiße Künstlerin, deren Stimmvolumen an Nina Simone oder Odetta erinnert, Klangräume des Übergangs, die keine Sicherheiten mehr kennen. Savage taucht aus einem Bienenschwarm-Drone („A Steady Warmth“) auf, sie lässt ihre Stimme in „Corncrakes“ ein paar Sekunden freistehen, bis die Gitarren den Song in Richtung Cat Power oder PJ Harvey ziehen.

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„Somebody helps me in my dead pursuits, I’m dying in my head“, singt Savage im folgenden Song, der beginnt wie ein Gospelstück und unter dem stumpfen Ächzen der Gitarren endet. In jedem Moment platziert sich die Künstlerin mit der entwaffnenden Gewalt ihres Gesangs in einer frisch gewonnenen Umgebung, die an die vorangegangenen Zweifel und Unsicherheiten erinnert, so schmerzlich wie schön.

„A COMMON TURN“ im Stream hören:

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