Annabel Lamb – When angels travel

„Wenn Engel reisen, dann scheint die Sonne“, lautet eine Alltagsweisheit. Die englische Popsängerin Annabel Lamb schnappte diesen Spruch wohl irgendwann auf, ohne sich über die flachsige Bedeutung im Klaren zu sein, und schrieb einen Song: „When Angels Travel“ —- eine wunderschöne Ballade, ganz im versponnenen Stil, den sie im Lauf der Jahre entwickelte.

Nach der enttäuschenden zweiten LP von 1984, THE FLAME, dokumentiert diese verträumte Pop-Nummer, daß Annabel Lamb nach fast zweijähriger Kreativpause zur Qualität ihrer ersten LP ONCE BITTEN (1983) zurückgefunden hat. Die zehn neuen Songs besitzen die persönliche Tiefe in den Texten und die musikalische Vertracktheit, mit denen die 28jährige so beeindruckend debütierte.

Persönliche Enttäuschungen und Freuden gibt sie wieder mit musikalischer Eleganz preis. Streckenweise ist die Produktion ihres Freundes Wally Brill allerdings zu sehr auf Charts-Profil getrimmt; der eigenwillige Charme der sensiblen Sängerin geht dabei oft ein wenig verloren. Wäre doch alles so komplex wie „Mixing“. „African Affair“, „Wolf“ und „Homecoming“ —- die LP wäre ein Volltreffer…