Apsci – Thanks For Asking
Dieses quietschfidele Album erinnert unweigerlich an Zeiten, als sich Europäer, vor allem solche aus Bristol, einen eigenen Reim auf amerikanischen HipHop zu machen begannen. Als das aufgekratzte Partyflair des New Yorker Originals durch verlangsamte Beats und cineastische Klänge ersetzt, das Schlagwort TripHop geboren und nachfolgend inflationär benutzt wurde – so oft, daß es beteiligte Musiker fortan als Kainsmal betrachteten. Aber vielleicht gibt es nun eine Art Comeback, denn Raphael LaMotta berichtet von Kritikern, die meinen, seine Band klänge wie „Portishead auf Crack“. Da muß man erst einmal lachen. Völlig falsch liegen die Kollegen mit ihrer Einschätzung aber nicht. LaMotta ist ein typischer knob twiddler, der am Laptop die verwegensten Sounds kreiert. Manchmal orientiert er sich an den Beats des Underground-HipHop-Labels Def Jux (mit Mr. Lif gastiert hier ein Rapper dieses venerablen Vereins). An anderen Stellen darf es auch schon einmal das organische Flair der vergessenen Band Soul Coughing sein. Die hatte es nicht zuletzt mit dem Jazz, was auch auf LaMottas Partnerin und Gattin Dana Diaz-Tutaan zutrifft, die ihn gesanglich begleitet. Roisin Murphy ist ja schon schräg genug, aber was die aus Australien stammende Dame in „Cherubic“ hinlegt, ist noch viel hysterischer und spleeniger. Ganz offensichtlich ist sie vom Swing der 20er und 30er beeinflußt, ebenso vom unvergleichlichen Stil der „First Lady Of Song“, Ella Fitzgerald. Da sagt man doch: Thanks for delivering this alburn, Apsci! VÖ.22.8.
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