Ariel Pink – Worn Copy
Das zweite Album von Ariel Pink in nur sechs Monaten. Da gab es ja was aufzuarbeiten und zu veröffentlichen. WORN COPY enthält Aufnahmen aus dem Zeitraum September 2002 bis Februar 2003, so langsam tastet sich das gute Paw-Tracks-Label an Ariel Pinks Gegenwart heran. Vielleicht gibt es aber auch gar kein Hier & Jetzt, und Ariel Pink fährt gerade als Geist durch den Underground von Los Angeles und sammelt Geschichten für seine nächste Karriere im nächsten Leben. Im zehnminütigen Opener „Trepanated Earth“ (inkl. Ouvertüre und Reprise) ist schon alles angelegt, was die seltene Kunst des Ariel Pink ausmacht: Man weiß nie genau, ob es sich um schlechte Bandqualität oder eine Art Phaser-Effekt handelt, das Stück hängt irgendwie durch, wird hoch- und runtergefahren, so dürfen nur Menschen spielen, die im Umgang mit Drogen eine sichere Hand haben. Ein Gitarre-Baß-Keyboard-Kleister mit Variationen, Modulationen, Grüße gehen an Can und Amon Düül (die zweite Ausgabe). Aus dieser geschmeidigen Soundmasse treten ultrahochtönende Gesänge heraus, erwachsen mitunter wüste Singspiele oder Popsongs, sehr sexy. „Life in LA.“, singt Ariel Pink einmal mit fast unbeteiligter Stimme, „well what can I say … life in L.A. is so lonely that way“. War das da gerade eine Klarinette? Oder das Klappern eines Topfdeckels aus „Blinde Kuh“ Homerecording ist gar nicht der richtige Begriff für diese Aufnahmen; Ariel Pink spielt in einer selbstgebastelten Echokammer noch einmal die Popgeschichte durch. Daß dabei nicht viel von dem bleibt, was wir kennen, ist beabsichtigt.
VÖ: 16.5.
www.paw-tracks.com
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