Der Titel „Arrested Development“ beschreibt ironischerweise treffend den Werdegang der Serie: eine „zum Stillstand gekommene Entwicklung“. Obwohl die von 2003 bis 2006 produzierten ersten drei Staffeln von den Kritikern durchweg hervorragend aufgenommen wurden – allein Season 1 gewann fünf Emmys, darunter einen für die beste Comedy-Serie und für das beste Drehbuch –, wurde die Reihe zunächst eingestellt. Die Zuschauerzahlen entsprachen nicht den Vorstellungen des Senders Fox. Sehr schade, denn die ersten drei Staffeln sprudeln nur so vor Ideen und liefern Comedy, die erfrischend unverbraucht daherkommt.

Erzählt wird die Geschichte der ehemals wohlhabenden Familie Bluth, die wegen illegaler Geschäfte des Vaters ihr gesamtes Vermögen verliert und nun lernen muss,was es heißt, nicht andauernd das Firmenkonto für Hobbys und private Anschaffungen anzapfen zu können. Der Reiz der Serie liegt in ihrem Understatement, sie präsentiert sich unaufdringlich, die Darstellung ist sehr zurückgenommen. Dadurch wirkt nichts aufgesetzt, plakativ oder gar abgedroschen, und selbst an sich gut abgehangene Klassiker – wie etwa der nach hinten kippende Stuhl – sorgen aufgrund der reduzierten Darstellung schlichtweg für Belustigung.

Für den feineren Humor sind die kühl-ironischen Kommentare des Off-Erzählers zuständig, die den Zuschauer durch den täglichen Wahnsinn des Familienlebens führen. Die Bluths bieten mit ihren zahlreichen Schrullen und Neurosen den perfekten Nährboden für jede Menge skurriler Situationen und abgedrehten Witz. Nach Jahren der Wartezeit erscheinen nun die ersten drei Staffeln der Sitcom endlich in einer deutschen Fassung auf DVD.