Audioslave – Live In Cuba

Jahrelang verfolgten Audioslave ihr Vorhaben, auf der sozialistischen Insel zu rocken – jetzt hat es geklappt. Seit fünf Dekaden ziehen die USA ein striktes Wirtschaftsembargo gegen Kuba durch, doch mit Hilfe der Kulturabteilung des amerikanischen Finanzministeriums (ausgerechnet!) und des kubanischen Musikinstituts gelang es Audioslave schlieniich, die unzähligen bürokratischen Hürden zu überwinden. Der linksorientierte Vierer ist nicht die erste Rockcombo, die auf Castros Insel spielt. Manie Street Preachers und Die Toten Hosen vor ihnen machten ambivalente Erfahrungen mit den Sicherheitsbehörden, die ihr Publikum filterten und drangsalierten. Audioslave dagegen verstanden es, mit ihrem Free Concert ein Volksfest für über 60.000 Fans zu veranstalten scheinbar unbehelligt von Zensur und Sicherheitsapparat. In der Dokumentation, zusätzlich zum Konzertmitschnitt, werden die Vier nicht müde zu betonen, daß sie die erste amerikanische Band sind, die auf dem sichtbar verarmten Eiland auftreten. Das kubanische Musikinstitut, das sie besuchen, leidet etwa an einem Mangel an Saiten. Schlagzeugfellen und ähnlichen Verschleißteilen, den Gitarrist Tom Morello prompt zu beheben versprach. Das Konzert der Starkstromrocker beginnt mit einem Ausfall der Monitor-Anlage, verzweifelt werfen ihre ratlosen Techniker die Hände in die Luft. Als es endlich losgeht, spürt der Zuschauer den Druck, der auf Sänger Chris Cornell, Morello & Co. lastet. Erst langsam gelingt es ihnen, sich frei zu spielen. Hinzu kommt, daß ihr zweites, wesentlich besseres Album Out Of Exile damals noch nicht erschienen war, und so laufen die neuen Songs wie „The Worm“, „Your Time Has Come“ und „Heaven’s Dead“ nicht rund. Auch das veränderte „Bulls On Parade“ von Rage Against The Machine und die Akustik-Version von Soundgardens „Black Hole Sun“ wirken noch nicht ausgereift. Live In Cuba ist eine große, kostspielige Geste frenetisch gefeiert von einem dankbar rokkenden Publikum – und sicherlich ein historisches Konzert. Musikalisch indes hat man Audioslave schon stärker gesehen.

www.audioslave.com